Herbert von Karajan
Herbert von Karajan (1908–1989) Der Lebensweg eines großen Dirigenten 1908: Herbert von Karajan wird am 5. April in Salzburg geboren. 1912: Beginn der pianistischen Ausbildung bei Franz Ledwinka.
Biographie
Herbert von Karajan (1908–1989)
Der Lebensweg eines großen Dirigenten
1908: Herbert von Karajan wird am 5. April in Salzburg geboren.
1912: Beginn der pianistischen Ausbildung bei Franz Ledwinka.
1916-26: Schüler am Konservatorium Mozarteum in Salzburg bei Franz Ledwinka (Klavier), Franz Sauer (Harmonielehre) und Bernhard Paumgartner (Komposition, Kammermusik), der Karajan dabei förderte, Dirigent zu werden.
1917, 27. Jänner: erstes offizielles Auftreten als Pianist anläßlich einer Mozart-Feier des Konservatoriums.
1919, 26. Jänner: Auftritt als Solist eines Orchesterkonzerts unter Bernhard Paumgartner.
1926: Matura am Humanistischen Gymnasium in Salzburg (Thema der schriftlichen Arbeit:"Thermodynamik und Explosionsmotoren"). Absolvent des Mozarteums.
1926-28: Studium an der Technischen Hochschule in Wien und Student am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Wien.
1926-29: Studium an der Wiener Akademie für Musik und darstellende Kunst (Klavier bei Josef Hofmann und Dirigieren bei Alexander Wunderer und Franz Schalk).
1928, 17. Dezember: Herbert von Karajan dirigiert in einem Konzert der Studierenden der Kapellmeisterklasse Alexander Wunderers die Ouverture zu G. Rossinis Guillaume Tell.
1929, 22. Jänner: erstes öffentliches Auftreten als Dirigent des Mozarteum-Orchesters in Salzburg, der Intendant des Ulmer Stadttheaters lädt Karajan zum Probedirigat ein.
19. April: Herbert von Karajan dirigiert Salome von R. Strauss im Salzburger Festspielhaus.
1929-34, Engagement als Kapellmeister an das Ulmer Stadttheater.
Erste Produktion am 2. März 1929: W. A. Mozart: Die Hochzeit des Figaro.
Leiter der Dirigenten-Sommerkurse an der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg.
Gastdirigent der Wiener Symphoniker.
1933: Karajan wird als Mitglied für die NSDAP geworben. Der Antrag wird später für ungültig erklärt (vgl. R. Osborne, „Herbert von Karajan. Leben und Musik“). Erstes Mitwirken bei den Salzburger Festspielen als Dirigent der Walpurgisnachtszene in der Faust - Inszenierung von Max Reinhardt.
1934, 21. August: erste künstlerische Begegnung mit den Wiener Philharmonikern anläßlich einer Privat-Soirée in Salzburg mit Werken von Debussy und Ravel.
1933-42: Engagement an das Aachener Stadttheater als Leiter der Symphoniekonzerte und der Opernaufführungen.
1935, 12. April: Ernennung zum "Generalmusikdirektor" des Aachener Stadttheaters (jüngster Generalmusikdirektor Deutschlands). Laut jüngsten Erkenntnissen von R. Osborne („Herbert von Karajan. Leben und Musik`“) soll 1935 Karajans gültiges Eintrittsdatum zur NSDAP sein.
1937, 1. Juni: Herbert von Karajan dirigiert erstmals an der Wiener Staatsoper
(R. Wagner: Tristan und Isolde).
1938, 8. April: erstes künstlerisches Zusammentreffen mit dem Berliner Philharmonischen Orchester in einem Konzert mit Werken von Mozart, Ravel und Brahms.
26. Juli: Heirat mit der Sängerin Elmy Holgerloef in Aachen.
30. September: Karajan dirigiert erstmals an der Berliner Staatsoper (L. van Beethoven Fidelio).
Der Aufführung von Tristan und Isolde am 21. Oktober des Jahres folgt der internationale Durchbruch. Der bekannte Berliner Musikkritiker von der Nüll berichtet vom "Wunder Karajan". Es kommt zum ersten - bis 1943 bestehenden - Vertrag mit der Deutschen Grammophon Gesellschaft (erste Aufnahme: Ouverture zur Oper Die Zauberflöte von W. A. Mozart mit der Staatskapelle Berlin).
1939: Berufung an die Berliner Staatsoper als Staatskapellmeister und Leiter der Symphoniekonzerte der Preußischen Staatskapelle neben seiner Aachener Tätigkeit.
18. Februar: Herbert von Karajan dirigiert R. Strauss' Elektra in Gegenwart des Komponisten an der Staatsoper unter den Linden in Berlin.
1942: Heirat mit Anita Gütermann.
Auslaufen der Verträge mit der Stadt Aachen und der Berliner Staatsoper.
1945: Herbert von Karajan hält sich vorwiegend in Italien auf (Mailand, Como, Triest).
1946, 12. Jänner: Erstes Nachkriegskonzert mit den Wiener Philharmonikern im Wiener Musikverein. Dirigierverbot durch die russische Besatzungsmacht aufgrund der NSDAP-Mitgliedschaft. Beginn der künstlerischen Zusammenarbeit mit Walter Legge, dem Künstlerischen Direktor der Columbia Gesellschaft und Begründer des Philharmonia Orchestra in London.
Assistenz bei den Salzburger Festspielen.
1947, Oktober: Erste Zusammenarbeit mit dem Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Das Dirigierverbot wird offiziell aufgehoben.
1948: Künstlerischer Direktor des Singvereins der Gesellschaft der Musikfreunde "auf Lebenszeit".
Mitwirkung bei den Salzburger Festspielen (Ch. W. Gluck: Orpheus und Eurydike und W. A. Mozart: Die Hochzeit des Figaro sowie zwei Symphoniekonzerte mit Werken von J. Haydn, R. Strauss, L. van Beethoven und J. Brahms mit den Wiener Philharmonikern und dem Wiener Singverein).
1948-53: Herbert von Karajan wird Chefdirigent der Wiener Symphoniker und betreibt eine intensive künstlerische Zusammenarbeit mit dem Philharmonia Orchestra in London.
Zahlreiche Gastverpflichtungen in Deutschland, Italien, Schweiz, England und Österreich.
Leitung der Dirigentenkurse in Luzern.
1948-68: Ständiger Gastdirigent der Mailänder Scala und Leiter der deutschen stagione.
1948-88: Mitwirkung bei den Internationalen Musikfestwochen Luzern (mit Ausnahme des Jahres 1960).
1949: Erneut Mitwirkung bei den Salzburger Festspielen (zwei Symphoniekonzerte mit Werken von G. Verdi und L. van Beethoven mit den Wiener Philharmonikern und dem Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien).
Südamerikatournee (Havanna, Buenos Aires).
1951/52: Mitwirkung bei den Bayreuther Festspielen (R. Wagner: Die Meistersinger, Der Ring des Nibelungen, Tristan und Isolde).
1955: Berufung als Chefdirigent des Berliner Philharmonischen Orchesters als Nachfolger Wilhelm Furtwänglers (ab 1956 "auf Lebenszeit"). Erste Amerika-Tournee mit den Berliner Philharmonikern.
1956-60: Künstlerischer Leiter der Salzburger Festspiele.
1957, Herbst: erste Japan-Tournee mit den Berliner Philharmonikern.
1957-64: Künstlerische Leitung der Wiener Staatsoper. Herbert von Karajan fördert die Kooperation mit der Mailänder Scala und führt das Prinzip der Gastsänger ähnlich dem stagione-Betrieb sowie die Einhaltung der Originalsprache der Operntexte ein.
1958, 6. Oktober: Heirat mit Eliette Mouret.
1959: Beginn der langjährigen Zusammenarbeit der Berliner Philharmoniker unter Leitung Herbert von Karajans mit der Deutschen Grammophon Gesellschaft (erste Stereo-Aufnahme: Ein Heldenleben von Richard Strauss).
Herbst: Weltreise mit den Wiener Philharmonikern (Indien, Philippinen, China, Japan und USA).
1960, 25. Juni: Geburt der Tochter Isabel (die Wiener Philharmoniker übernehmen die Patenschaft).
1963, 15. Oktober: Eröffnungskonzert der Berliner Philharmonie mit Beethovens Neunter Symphonie.
1964, 2. Januar: Geburt der Tochter Arabel (die Berliner Philharmoniker übernehmen die Patenschaft).
August: Berufung in das Direktorium der Salzburger Festspiele.
September: erste Tournee in die Sowjetunion mit dem Ensemble der Mailänder Scala.
1965: Beginn einer regen Produktion von Opern- und Konzertverfilmungen als Regisseur und Dirigent in intensiver Zusammenarbeit mit dem französischen Filmregisseur Henri-Georges Clouzot.
1967: Gründung der Osterfestspiele Salzburg unter der Künstlerischen Gesamtleitung Herbert von Karajans.
19. März: Eröffnung der Festspiele mit der Oper Die Walküre von Richard Wagner.
Erstes Auftreten als Gastdirigent an der Metropolitan Opera in New York (Die Walküre, Musikalische Leitung und Inszenierung: Herbert von Karajan).
1968, 4. März: Verleihung des Ringes des Landes Salzburg.
4. April: Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Stadt Salzburg.
8. April: Verleihung des "Goldenen Grammophons" durch die Deutsche Grammophon Gesellschaft.
14. August: Ernennung zum Ehrensenator der Universität Salzburg.
Gründung der Herbert von Karajan Stiftung in Berlin zur Förderung der wissenschaftlichen Erforschung bewußten musikalischen Empfindens. Ein Dirigentenwettbewerb und die Orchesterakademie des Berliner Philharmonischen Orchesters werden dieser Stiftung angeschlossen.
1969: Am Psychologischen Institut der Universität Salzburg wird ein Forschungsinstitut der Herbert von Karajan Stiftung für experimentelle Musikpsychologie eingerichtet, das Symposien im Anschluß an die Osterfestspiele veranstaltet.
Frühjahr: Europa-Tournee mit den Berliner Philharmonikern, die auch nach Moskau führt, wo Karajan die 10. Symphonie von D. Schostakowitsch in Anwesenheit des Komponisten dirigiert.
31. August: Verleihung des Kunstpreises der Stadt Luzern.
1969-71: Herbert von Karajan hat die Funktion eines Conseiller musical des Orchestre de Paris inne.
1973: Gründung der Salzburger Pfingstkonzerte unter der Künstlerischen Gesamtleitung Herbert von Karajans.
24. November: Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Stadt Berlin.
1977: 13. April: Verleihung des "Ernst von Siemens-Musikpreis" in München.
1978: Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität München.
12. Mai: Verleihung des Doctor philosophiae h. c. der Universität Salzburg.
21. Juni: Verleihung des Doctor of Music h. c. der University of Oxford.
1979: Auszeichnung mit dem "Grand Prix International du Disque" der Académie Charles Cros durch den französischen Staatspräsidenten Giscard d`Estaing für alle Neueinspielungen des Jahres 1978.
13. Oktober: Verleihung des Ehrendoktorats durch die Waseda-Universität Tokio.
1981: 15. April: Welt-Präsentation des Compact Disc Digital Audio System zusammen mit dem damaligen Präsidenten des japanischen Konzerns Sony, Akio Morita und dem Vizepräsidenten Norio Ohga im Rahmen einer Pressekonferenz der Salzburger Osterfestspiele.
27. Juli: Verleihung des Kyrill-und-Methodus-Ordens Erster Klasse in Sofia für Verdienste um bulgarische Künstler.
1. Dezember: Erstes Konzert im neuen Leipziger Gewandhaus mit den Berliner Philharmonikern.
1982: Einladung der Firma TELEMONDIAL S. A. M. unter der Geschäftsführung von Dr. Uli Märkle mit dem Ziel, Herbert von Karajans musikalisches Vermächtnis auf Video und Laserdisc zu produzieren.
2. März: Ehrung mit dem "Gramophone Award" in London für die Einspielung von Gustav Mahlers 9. Symphonie und Richard Wagners Parsifal aus dem Jahre 1981.
30. April: Jubiläumskonzert zum 100. Geburtstag des Berliner Philharmonischen Orchesters (Werke von W. A. Mozart und L. van Beethoven).
14. Juni: Überreichung der "Médaille du Vermeil" durch den damaligen Bürgermeister Jacques Chirac in Paris.
1983, März: Nominierung für die "Gold Medal" der Royal Philharmonic Society in London (Verleihung 1984).
5. April: zahlreiche Ehrungen zum 75. Geburtstag Herbert von Karajans (Deutscher Schallplattenpreis, "Goldene Schallplatte").
Oktober: Herbert von Karajan erhält den Internationalen Musikpreis der UNESCO.
1984: Erste digitale Gesamtaufnahme der neun Beethoven-Symphonien mit den Berliner Philharmonikern, die von der Firma TELEMONDIAL verfilmt wird.
1985, 29. Juni: Herbert von Karajan dirigiert im Petersdom in Rom W. A. Mozarts Krönungsmesse zu der von Papst Johannes Paul II. zelebrierten Peter-und-Paul-Messe, unter Mitwirkung der Wiener Philharmoniker und des Wiener Singvereins.
Die Messe wird von der Firma TELEMONDIAL aufgezeichnet und weltweit im Fernsehen übertragen.
August: überreichung des "Ehrenringes der Salzburger Festspiele" zum 25jährigen Bestehen des Großen Festspielhauses.
7. Dezember: 30jähriges Jubiläum der Zusammenarbeit mit den Berliner Philharmonikern.
1986, 25. / 26. Jänner: Gedenkkonzerte zur Wiederkehr des 100. Geburtstages Wilhelm Furtwänglers.
Juni: Karajan erhält in Athen den "Olympia-Preis" der Onassis Stiftung, dessen Erlös der Förderung junger Sänger zugute kommt.
1987, 1. Jänner: Herbert von Karajan dirigiert das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker, das weltweit im Fernsehen übertragen wird.
1. Mai: Eröffnungskonzert der 750-Jahrfeier der Stadt Berlin.
28. Oktober: Eröffnungskonzert des Kammermusiksaals der Berliner Philharmonie mit Anne-Sophie Mutter.
1988: Zahlreiche Ehrungen Herbert von Karajans zum 80. Geburtstag, darunter die Veröffentlichung der Deutschen Grammophon Gesellschaft von "100 Meisterwerke" in der "Karajan-Edition" mit Gemälden Eliette von Karajans auf dem Cover.
April-Mai: Letzte Japan-Tournee mit dem Berliner Philharmonischen Orchester.
Oktober: Europa-Tournee mit dem Berliner Philharmonischen Orchester.
1989, Februar: Letztes Gastspiel in den USA mit den Wiener Philharmonikern.
16. Juli: Herbert von Karajan stirbt an den Folgen eines Herzversagens während der Proben zu G. Verdis Un ballo in maschera in Salzburg.
Künstlerkontakte
- Eliette & Herbert von Karajan Institut | Austria
Firma Eliette & Herbert von Karajan Institut Ansprechpartner Mr. Henry Ladewig Adresse Getreidegasse 31 / 3. Stock, 5020 Salzburg Land Austria Telefon 004366284111112 Fax 0043662943299 E-Mail henry.ladewig@karajan.org Internet https://www.karajan.org