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Franz Liszt wurde in seiner Weimarer Zeit durch eine Reihe dort wirkender Organisten an die Orgel herangeführt. Im Gegenzug war er hier für viele Musiker eine große Inspirationsquelle. Auf dieser CD werden diese Persönlichkeiten und einige ihrer Kompositionen gewürdigt, denn ohne sie wären die Orgelwerke Liszts vielleicht niemals entstanden.mehr
"Die allen Schwierigkeiten [...] mühelos gewachsene Organistin setzt die Vielfalt der Register an beiden Instrumenten souverän ein." (Musica Sacra)
Besprechungen
Musica Sacra | Jg. 144, Nr. 1 Februar 2024 | Herbert Glossner | 1. Februar 2024
Die allen Schwierigkeiten [...] mühelos gewachsene Organistin setzt die Vielfalt der Register an beiden Instrumenten souverän ein.Mehr lesen
La Tribune de l'Orgue | 75/3 Septembre 2023 | 1. September 2023 LISZT ET D'AUTRES, PAR ANNA-VICTORIA BALTRUSCH
très soigneuse, très musicale, très claire, très virtuose [...] Mehr lesen
Crescendo Magazine | Le 5 mars 2023 | Christophe Steyne | 5. März 2023 | Quelle: https://www.cres... L’orgue romantique allemand, un captivant programme fédéré autour de Weimar
Un florilège autour du romantisme allemand, l’idée ne serait pas neuve.Mehr lesen
Preis der Deutschen Schallplattenkritik | 4/2022 | Guido Krawinkel | 15. November 2022 | Quelle: https://www.scha... Bestenliste 4/2022 PdSK
Diese herausragende Aufnahme widmet sich dem lange vernachlässigten Repertoire im Umkreis von Franz Liszt. Selbiges wird hier in jeder HinsichtMehr lesen
Orgelportal | November 2022 | Thomas Haubrich | 1. November 2022 | Quelle: https://orgelpor... CD des Monats November
Als Ergänzung zu ihrer phänomenalen Liszt-Einspielung an der grossen Hoforgel in Luzern legt die ehemalige Zürcher NeumünsterorganistinMehr lesen
Carl Müller-Hartung wurde auf Liszts Empfehlung als Kirchenmusikdirektor nach Weimar berufen und war ein reger Förderer des Weimarer Musiklebens, sowie Gründer der Weimarer Musikschule, die sich später zur Weimarer Musikhochschule weiterentwickelte. Seine dreisätzige Sonate hat «Wer nur den lieben Gott lässt walten» zum Thema und folglich ist der erste Satz ein ausgedehntes Choralvorspiel über diesen Choral, der dritte Satz eine elaborierte Fuge.
Johann Gottlob Töpfer – bewundert und verehrt von Liszt – war Weimarer Stadtorganist und ein bekannter Musik- und Orgelbautheoretiker. Seine (einzige) Sonate in d-Moll hat deutlich Mendelssohn als Vorbild: ein stürmisches Allegro in Concerto-Form, danach ein lyrisches Adagio und abschliessend eine Sonatenhauptsatzform mit fugierter Durchführung als Finale. Trotz aller Virtuosität in Form und Ausdruck ist das Werk noch sehr konservativ gehalten und lässt ganz deutlich das grosse Vorbild Mendelssohn erkennen.
Bernhard Sulze, Schüler und Nachfolger von Töpfer als Stadtorganist, ist mit seinen ausgedehnten «Variationen über den Hirtengesang an der Krippe aus Lisztzs Oratorium «Christus»» vertreten, welche auch Liszt gewidmet sind. Eines der ambitioniertesten Werke auf dieser CD, mit sich steigernden Variationen – farbig und vielfältig der Neumünster-Orgel wie auf den Leib geschrieben.
Salomon Jadassohn war einer der Klavierschüler von Liszt und ist harmonisch stark von Liszt und Wagner beeinflusst. In Form und Melodie hingegen weitaus konservativer als diese beiden, nimmt er diesbezüglich deutlich Mendelssohn als Vorbild, was vor allem in der – fast als „Lied ohne Worte“ gestalteten Aria des Mittelteils – hörbar wird. Das Finale bildet auch hier eine «gelehrte» Fuge.
August Gottfried Ritter, Domorganist in Merseburg und Magdeburg, widmete Liszt seine heutzutage sehr bekannte a-Moll Sonate. Eingespielt ist hier allerdings die – nicht minder interessante – e-Moll Sonate: sie lässt das Liszt’sche Vorbild der permutierenden Einsätzigkeit erkennen, mit mehreren „Satzabschnitten“, verästelt innerhalb der einteiligen Form. Sie erinnert etwas entfernt an Liszts «Ad nos», mit eher ruhigeren Abschnitten, rezitativischen Passagen und einem furiosen Finale.
Die vorliegenden Stücke zeigen Komponisten und Organisten aus dem direkten musikalischen Umfeld Liszts, teilweise von ihm inspiriert, teilweise ihm gewidmet: einerseits natürlich nicht die kongenialen Höhen des Lisztschen Einfallsreichtums und seiner überirdischen Virtuosität erreichend, andererseits jedoch ein gelungenes Abbild der damaligen Aufbruchstimmung und Musikkultur in Weimar und Umgebung.
Die CD wurde eingespielt auf der Kuhn-Orgel von 1995 des Zürcher Neumünsters, mit Pfeifenbeständen der ehemaligen Alten Zürcher Tonhalle-Orgel von Kuhn technisch neu erbaut. Diese ist in ihrem Charakter sehr dunkel und deutsch-schweizerisch-romantisch (besonders schön etwa die weichen Flötenstimmen und Orchesterzungen und der samtige Principal 32′) – genau das passende Medium für diese Werke, von Baltrusch kompetent und musikalisch-virtuos ausgenutzt: somit auch ein erfreulich vielseitiges Portrait der nicht allzuoft auf CD vertretenen Neumünsterorgel und ein passender Baustein in Baltruschs Liszt-Kompendium (siehe Ambitus CD «Liszt – the organ composer»).
Bleibt zu wünschen, dass Anna-Victoria Baltrusch diese schöne Serie z.B. mit Lisztschen Orgeltranskriptionen (Orpheus, Funerailles) ergänzt – beispielsweise an der Neuen Tonhalle Orgel von Kuhn.
www.orgelnieuws.nl | 31. oktober 2022 | Arjen van Kralingen | 31. Oktober 2022 | Quelle: https://www.orge...
Niederländische Rezension siehe PDF!Mehr lesen