Alma und Gustav Mahler - ein faszinierendes Künstlerpaar, das persönlich und schöpferisch in einem spannungsreichen Verhältnis lebte. Alma hatte lange unter dem Verzicht auf eine eigene Kompositionstätigkeit zu leiden, den Gustav ihr als Eheversprechen abverlangt hatte. Nur schwer konnte sie...mehr
„Sabine Ritterbusch und Heidi Kommerell finden den richtigen Ton, den einzig richtigen, möchte man nach Anhören ihrer Deutungen sagen... Man kann nicht dankbar genug dafür sein." (Pizzicato)
Details
Alma & Gustav Mahler: Lieder | |
Artikelnummer: | 97.485 |
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EAN-Code: | 4022143974853 |
Preisgruppe: | BCH |
Veröffentlichungsdatum: | 1. Oktober 2002 |
Spielzeit: | 57 min. |
Informationen
Alma und Gustav Mahler - ein faszinierendes Künstlerpaar, das persönlich und schöpferisch in einem spannungsreichen Verhältnis lebte. Alma hatte lange unter dem Verzicht auf eine eigene Kompositionstätigkeit zu leiden, den Gustav ihr als Eheversprechen abverlangt hatte. Nur schwer konnte sie zu eigener künstlerischer Entfaltung finden. Noch vor der Ehe mit dem berühmten Komponisten und Stardirigenten Mahler waren der jungen Alma Schindler, die in Wien bei Alexander Zemlinsky Komposition studiert hatte, einige bemerkenswerte Liedkompositionen gelungen. Sie gehen überraschend neue Wege in der direkten Umsetzung der in den Texten enthaltenen emotionalen Inhalte. Erst kurz vor seinem Tod erklärte sich Gustav Mahler endlich damit einverstanden, dass die frühen Kompositionen seiner Frau in einer revidierten Fassung herausgegeben wurden. Einige erst später wieder aufgefundene Lieder erscheinen hier als Ersteinspielung auf CD. Exemplarisch zeigen sich gerade im Liedschaffen die verwandten und doch unterschiedlichen Ausdruckswelten der beiden Persönlichkeiten Gustav und Alma Mahler.
Sabine Ritterbusch, seit 1993 als Solistin an der Hamburgischen Staatsoper, und Heidi Kommerell loten Abgründe und Höhenflüge mit ungeahnter Tiefe und beeindruckender emotionaler Intensität aus.
Besprechungen
Die Rheinpfalz | 4. Oktober 2004 | gt | 4. Oktober 2004 Alma Mahlers Lieder
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Zeitzeichen | April 2003 | Ralf Neite | 1. April 2003
Der Komponist Gustav Mahler ist daran gestorben, dass er sie zu sehr geliebt hat, der Maler Oskar Kokoschka konnte ihren Verlust ein Leben lang nichtMehr lesen
Jedenfalls vor ihrer Heirat mit Gustav Mahler im Jahr 1902. Der hatte kurz vor der Hochzeit verlangt, dass sie das Komponieren aufgebe: „Die Rolle des Komponisten (…) fällt mir zu, Deine ist die der liebenden Gefährtin.“ Die 22-Jährige notiert im Tagebuch, sie habe sich gefühlt, „als hätte man mir mit kalter Faust das Herz aus der Brust genommen“. Doch schon am nächsten Tage korrigiert sie sich: „Ja – er hat recht. Ich muss ihm ganz leben, damit er glücklich wird.“
Was nicht gelingen will: „Ich schleppte nun meine hundert Lieder wie einen Sarg überall mit hin, ohne sie jedoch auch nur anzusehen.“ Erst ein Jahr vor seinem Tod erkennt Gustav Mahler den Fehler und veröffentlicht 1910 einige ihrer Lieder. Rund 100 Jahre später zeigt nun die CD Alma & Gustav Mahler – Lieder, wie musikalisch fruchtbar diese Ehe hätte sein können. Die Aufnahme enthält je acht Lieder der beiden und die Überraschung ist groß: Keinesfalls stehen Alma Mahlers Werke denen des erfahrenen Gatten nach. Im Gegenteil! Während seine Kompositionen sich an der volksliedhaften Abfolge von Strophen und Refrains orientieren, ist sie von festen Mustern weit entfernt: Die Stimmung der Lyrik bestimmt den Ton, jede Zeile wird für sich betrachtet und in spannungsvolle Musik verwandelt.
Vor allem spricht eine große Zärtlichkeit aus ihren Liedern, die die Sopranistin Sabine Ritterbusch weich-verträumt bis selbstbewusst-fordernd umsetzt. Die Pianistin Heidi Kommerell gießt mit ihrem kraftvollen Spiel die Emotionen in klare, ausdrucksstarke Formen. In den schönsten Momenten, wenn Lyrik und Musik zu etwas Neuem verschmelzen, weisen die Lieder weit über sich hinaus: „Aufklang der Unendlichkeit/ist das Meer, ist die Liebe.“ („Lobgesang“).
Diapason | mars 2003 | Jean-Charles Hoffele | 1. März 2003
Seize lieder : voilà tout ce qu'il nous demeure d'Alma Mahler, le reste avant été détruit soigneusement par elle. Le peu qui lui aura échappé,Mehr lesen
On comparera le soprano subtil, jamais pris en défaut par les intervalles complexes, l'ambitus exigeant, la palette dynamique de Sabine Ritterbusch, parfaitement entourée par le piano évocateur et précis d'Heidi Kommerell, avec celui plus droit de Christina Högman (Bis) pour trois lieder communs aux deux programmes, ou avec Charlotte Margiono, splendide mais accompagnée pour tous les lieder d'Alma par un orchestre de chambre, ce qui fausse la donne, car la partie pianistique est autant un révélateur du talent d'Alma que l'est son génie du chant expressif (Globe). Avec les « Cinq Lieder » de l'Opus 38 (omis ici), animés par le duo Kirchschlager-Deutsch (Sony), on tient une quasi-intégrale des lieder d'Alma qui frôle la perfection.
Dans les opus plus courus de Gustav Mahler, Ritterbusch magnifie son timbre juvénile, toujours employé à bon escient, et plis seulement pour les opus de jeunesse, tout miel et soleil, ou à la nostalgie pénétrée d'harmonies moraves (« Erinnerung »), mais aussi dans le plus clair, le plus sereinement détaché des « Ich bin der Welt abhanden gekommen » que l'on ait entendus. Un duo à découvrir, qui fait œuvre utile.
L'éducation musicale | 2/2003 | 1. März 2003
Même si la voix de Sabine Ritterbusch manque parfois d'ampleur,Mehr lesen
Viva Voce | Frühling 2003 – No. 64 | 1. März 2003
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BBC Music Magazine | March 2003 | David Nice | 1. März 2003
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The selection chosen by Sabine Ritterbusch and her pioneering pianist Heidi Kommerell is anything but conventional. Instead, sprawling turn-of-the-century purple poetry meets harmonic meanderings - embarrassing in “Kennst du meine Nächte?”, where the anonymous poet is very likely Alma herself - and a reluctance to repeat that verges on the tricksy. After that, her husband’s gift to be simple, at least on the surface, comes as healing balm.
Ritterbusch may not have the peaches-and-cream tone for the more voluptuous numbers, though the lyric soprano temporarily hints at a dramatic, Wagner-Wesendonk vein in “Lobesgesang”. Elsewhere her delivery is engagingly fresh and she scales down to a haunting sliver of sound for Alma’s more elliptical songs and Gustav’s greater mysteries. Sadly, it doesn’t quite come off for his two best known Rückert settings, but it serves her well up to that point.
Pizzicato | 2/2003 | GW | 1. Februar 2003 Modellhafte Interpretationen
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Ein Jahr vor seinem Tode, war Mahler daher sogar bereit, bei der Veröffentlichung von Liedern Almas mitzuhelfen, und es sind denn auch die fünf Lieder, die er zusammen mit ihr ausgewählt und redigiert hat, die im Mittelpunkt der eben beim Label "audite" erschienen Einspielung mit jeweils acht Liedern der beiden Lebenspartner stehen. Sie erfolgte durch die Sopranistin Sabine Ritterbusch und die Pianistin Heidi Kommerell.
Die beiden Interpretinnen waren mir bis jetzt kaum bekannt; umso größer ist daher die Überraschung über ihre Liedgestaltungen, die zu den besten zählen, die ich in letzter Zeit gehört habe. Von Gustav Mahler bieten sie vor allem 'Lieder und Gesänge aus der Jugendzeit', vier davon auf Texte aus 'Des Knaben Wunderhorn', sodann noch zwei der fünf 'Rückert'-Lieder: das für Alma geschriebene, einzige Liebeslied, das Mahler komponiert hat: 'Liebst du um Schönheit', sowie: 'Ich bin der Welt abhanden gekommen', und ich gestehe gerne, dass seit Janet Baker keine Deutung dieses einzigartigen Werkes mich mehr ergriffen hat als die von Frau Ritterbusch. Mit ihrer jugendlich-frischen, feinen, ausgeglichenen Stimme, ihrer Wandlungsfähigkeit und ihrem Nuancenreichtum versteht sie es, seine Ausdrucksvielfalt und Tiefsinnigkeit wiederzugeben, und in der Pianistin Heidi Kommerell hat die Sopranistin eine ebenbürtige Partnerin, die mit ihrem sensiblen und beseelten Spiel den Gesang weiterdenkt.
Diese Darbietung soll modellhaft für die ganze Aufnahme angeführt werden.
Mehr noch: Es gibt zurzeit keine Einspielung der Lieder von Alma Mahler-Schindler, die auch nur annähernd an diese heranreichen würde. Dazu gleich zu Beginn eine weitere Überraschung: Zwei noch nicht publizierte, erst kürzlich aufgefundene Lieder der jungen Alma: 'Leise weht ein erstes Blühn' (Rilke) und 'Kennst du meine Nächte' (Anonymus), beide als Ersteinspielung in der Originalfassung.
Die beiden Musikerinnen haben genau umgesetzt, was Christoph Becher im Beiheft festhält: "Die Kompositionen Alma Schindlers orientieren sich an der Stimmung der Lyrik und suchen dafür jeweils einen eigenen Ton. Klaviersatz und Gesangsstimme sind in den Liedern eine Einheit. Den richtigen Ton zu finden war der Komponistin wichtiger als einprägsame Melodien". Sabine Ritterbusch und Heidi Kommerell finden den richtigen Ton, den einzig richtigen, möchte man nach Anhören ihrer Deutungen sagen. Damit kommt es - endlich! - zur Entdeckung und gleichzeitig zur Ehrenrettung der Individualität und Eigenständigkeit einer verkannten Komponistin. Man kann nicht dankbar genug dafür sein.
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Ob Mendelssohn, Schumann oder Mahler – in einer Zeit, die das künstlerische Selbstverständnis und überkommene Geschlechterrollen gründlichMehr lesen
Das mag nicht unbedingt im Sinne der beiden Interpretinnen gewesen sein. Gleichwohl überzeugen sie in den Liedern Almas stärker als bei den „Wunderhorn“-Liedern Gustavs, wo die übermächtige Konkurrenz noch mehr Details und vokale Nuancen zu entfalten weiß. Dessen ungeachtet verfügt Sabine Ritterbusch über eine ansprechende Sopranstimme, der man gern auf weiteren Liedplatten begegnen möchte.
Journal of the Int. Alliance of Women in Music | February 2003 | Dr. Suzanne Summerville | 1. Februar 2003
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