Maureen Forrester gehört zu den wenigen echten Altstimmen der Zeit nach 1945. Von Bruno Walter gefördert, wurde sie eine der bedeutendsten Mahler-Interpretinnen ihrer Zeit. Die hier erstmals veröffentlichten Aufnahmen dokumentieren ihre Tätigkeit im Bereich des Klavierliedes in bisher ungekanntem Umfang, darunter auch ihre Zusammenarbeit mit dem legendären Begleiter Michael Raucheisen. mehr
"Die Sicherheit der Stimmführung, die reine Kopfstimme dieses wirklichen Alts, die Färbung und die Schattierung des Gesangs geben Forresters von Ludger Böckenhoff mustergültig bearbeiteten Aufnahmen einen hochspezifisch spirituellen Charakter, der oft mit musikalischer Magie und Einzigartigkeit einhergeht." (Pizzicato)
Titelliste
Details
Portrait Maureen Forrester
Songs by Brahms, Britten, Haydn, Loewe, Mahler, Poulenc, Schubert, Schumann, Wagner... |
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Artikelnummer: | 21.437 |
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EAN-Code: | 4022143214379 |
Preisgruppe: | CV |
Veröffentlichungsdatum: | 12. August 2016 |
Spielzeit: | 189 min. |
Zusatzmaterial
Informationen
Maureen Forrester: Die legendäre Mahler-Interpretin mit bislang unveröffentlichten Liedaufnahmen
Maureen Forrester gehört zu den wenigen echten Altstimmen der Zeit nach 1945. Fülle und Wohllaut des Klanges paarten sich in ihrem Gesang mit außerordentlicher Schönheit der Linienführung und einer aufs Äußerste verfeinerten Expressivität. Von Bruno Walter gefördert, wurde sie eine der bedeutendsten Mahler-Interpretinnen ihrer Zeit, die mit allen großen Dirigenten von Fritz Reiner bis Lorin Maazel, von George Szell bis Zubin Mehta auftrat.
Die hier erstmals veröffentlichten Aufnahmen dokumentieren ihre Tätigkeit im Bereich des Klavierliedes in bisher ungekanntem Umfang, darunter auch ihre Zusammenarbeit mit dem legendären Begleiter Michael Raucheisen. Das Repertoire reicht dabei von der vorbach'schen Zeit über die zentralen Gattungsbeiträge von Schubert, Schumann, Brahms, Wagner und Mahler bis hin zu Britten und Poulenc.
Besprechungen
http://operalounge.de
| Mai 2017 | Rüdiger Winter | 15. Mai 2017 | Quelle: http://operaloun...
Internationaler Preis für Maureen-Forrester-Edition von Audite
Loewe trifft auf Barber – Rias-Aufnahmen der kanadischen Altistin
Für seine Maureen-Forrester-Edition ist audite in diesem Jahr mit einem International Classical Music Award (ICMA) geehrt worden. Der Preis gilt alsMehr lesen
Auf der Bühne oder im Konzertsaal habe ich Maureen Forrester nicht mehr erlebt. Mauer und Stacheldraht waren dazwischen. Als der Eiserne Vorhang fiel, hatte sie ihre Auftritte reduziert und vornehmlich in die kanadische Heimat verlagert. Am 16. Juni 2010 ist die Sängerin nach langer Krankheit neunundsiebzigjährig in Toronto gestorben. Audite hat der Forrester eine Box mit drei CDs gewidmet, die ausschließlich aus Liedern besteht (21.437). Die Aufnahmen entstanden zwischen 1955 und 1963 beim RIAS. Deutschlandradio Kultur ist Mitherausgeber, was sich daraus erklärt, dass dieser Sender in der Rechtsnachfolge der einstigen US-amerikanischen Rundfunkanstalt steht und auch das legendäre Funkhaus mit der abgerundeten Fassade im Berliner Ortsteil Schöneberg nutzt. Diese schon oft praktizierte Zusammenarbeit ist beispielhaft für den Musikmarkt. Archive öffnen sich. Bestände werden systematisch gesichtet und erschlossen. Aufnahmen kehren dorthin zurück, wo sie hingehören – an die Öffentlichkeit. Wenn sie schon nicht gesendet werden, sollten sie wenigstens als Tonträger in Umlauf gebracht werden. Andere Archive können sich daran ein Beispiel nehmen.
Oft argumentieren öffentlich-rechtliche Anstalten damit, die alten Aufnahmen seien den Hörern nicht mehr zuzumuten. Sie würden vom Publikum abgelehnt, seien also nicht gewollt. Musikfreunde, die sich für historische Aufnahmen interessieren, sind hart im Nehmen. Sie stören sich nicht an Mono, denn sie haben oft gar keine Wahl. Wer die Forrester mit diesen Liedern hören will, bekommt sie nicht anders. Ich bin sehr zufrieden. Und es ist zu wünschen, die Käufer dieser Neuerscheinung sind es auch. Beim RIAS gab es hohe technische Standards. Amerikaner haben nicht gespart – auch nicht mit ihrem kulturellen Engagement im Nachkriegsdeutschland. Geld war genug da! Bei der Übertragung der Originalbänder auf CD blieb der Ursprungssound weitestgehend unangetastet. Mit Bedachtsamkeit und aller gebotenen Vorsicht sind Techniker ans Remastering gegangen. Das hört man. Zuhörer sollen sich in eben jene Zeit zurückversetzen können, aus der die Aufnahmen kommen. Mehr als fünfzig Jahre sind seither vergangen. Eine übertrieben Bearbeitung lässt schnell Zerrbilder entstehen. Schließlich wollen Besucher in einem Museum auch die Originale bestaunen und nicht nach heutigen Möglichkeiten geschönte und ergänzte Werke. Musikproduktionen können auch Patina ansetzen. Lassen wir es zu.
Es fällt auf, dass Maureen Forrester und ihre Produzenten bei der Programmauswahl neue Wege gegangen sind. Nach Gustav Mahler, Carl Loewe, Richard Wagner, Johannes Brahms, Franz Schubert, Robert Schumann, Carl Philipp Emanuel Bach und Joseph Haydn gibt es einen heftigen Schnitt. Die Zeit wird vorgestellt bis zu Benjamin Britten, Samuel Barber und Francis Poulenc. Komponisten kommen ins Spiel, die seinerzeit nicht so bekannt waren wie heute. Auch im Westen nicht. Im Osten schon gar nicht. Dort standen ihre Namen mal gerade im Musiklexikon. Von Mahler gibt es die fünf Rückertlieder, von Wagner die Wesendonck-Lieder und Gretchen am Spinnrad, von Brahms die Zigeunerlieder. Im Booklet hebt es Heribert Henrich als Verdienst hervor, dass „auch weniger gängige Bereiche“ erkundet wurden. „Selbst bei den zentralen Lied-Komponisten werden die wirklich populären Werke umgangen.“ Schubert ist mit Titeln wie Der Wachtelschlag, Dem Unendlichen, Verklärung, Schlaflied, Fragment aus dem Äschylus, Auflösung, Schwestergruß oder Bertas Lied in der Nacht vertreten – „selten gehörte Lieder zwischen mystischer Versenkung und pathoserfüllter Weltschau“, so Henrich. Von Schumann gibt es unter anderen die Gedichte der Königin Maria Stuart.
Im Radiomitschnitt eines Liederabends der Forrester in Montreal von 18. Januar 1961, der sich in privaten Sammlungen erhalten hat, bildet Carl Loewe eine der Gruppen. Das fand ich immer bemerkenswert. Loewe im fernen Kanada. Wie kommt er dorthin? Anstöße dazu dürften bereits vom Pianisten der Sängerin John Newmark ausgegangen sein, der eine interessante Lebensgeschichte hatte. Newmark, eigentlich Hans Joseph Neumark, ist gebürtiger Deutscher und stammt aus Bremen. Ihm wurde eine große Zukunft als Pianist vorausgesagt. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten durfte er nicht mehr auftreten. 1942 fand er in Kanada eine neue Heimat, wo er von 1953 an eng mit der Forrester zusammenarbeitete. Gemeinsam bereisten sie mit ihren gründlich vorbereiteten Konzertprogrammen die Welt. Nach ihrer ersten Europa-Tournee ließ sich die Sängerin 1955 vorübergehend in Berlin nieder. Wie Henrich in Booklet berichtet, nutzte sie diese Zeit, um sich im Liedgesang bei Michael Raucheisen (1889-1984) zu perfektionieren. Nach einem vorübergehenden Berufsverbot „wegen seiner Nähe zu den nationalsozialistischen Machthabern“ hatte Raucheisen „am RIAS schon bald wieder seine Tätigkeit aufgenommen, und so konnte er Forrester spontan nach dem Unterricht ins Tonstudio einladen“. Raucheisen hatte im Rahmen seiner bis heute einzigartigen Edition beim Reichsrundfunk Berlin auch mehr als hundert Lieder von Loewe eingespielt. Meine Ruh ist hin, Ach neige, du Schmerzensreiche, Die Lotusblume und Das Ständchen, die von der Forrester gesungen werden, sind nicht darunter. Es handelt sich um klassische Lieder. Loewe erscheint hier als feinsinniger Lyriker, eine Gabe, die viel zu selten mit seinem Namen in Verbindung gebracht wird. Noch heute gilt er als der Balladen-Komponist schlechthin – nicht nur verehrt sondern auch belächelt. Er wird Die Uhr einfach nicht los. Erst die Gesamtausgabe seiner Lieder und Balladen bei cpo, hat diese einseitige Sicht auf sein Werk gründlich relativiert. Nun trägt auch Maureen Forrester mit ihren frühen Aufnahmen dazu bei, den anderen Loewe besser kennenzulernen.
Ihr äußerst flexibler Alt wird nicht nur als natürliche Stimmlage wahrgenommen. Es entsteht der Eindruck, als würde sie nur deshalb so singen, wie sie singt, um den Liedern zu einer tieferen Aussage zu verhelfen. Nicht Selbstzweck ist die Stimme, sondern Mittel zum künstlerischen Zweck. Henrich tritt es mit seiner Einschätzung, dass sich diese Stimme „durch einen vollen Bronzeton“ auszeichnet, „der – besonders im Forte – durch ein schnelles, absolut kontrolliertes Vibrato Wärme und Samt gewinnt. Klangliche Homogenität durch alle Tonlagen und alle dynamischen Graduierungen hindurch ist ein Hauptcharakteristikum“. Gewisse Ähnlichkeiten mit Kathleen Ferrier stellen sich ein. Die Forrester aber hat ihre natürliche Begabung technisch stärker unter Kontrolle und damit perfektioniert. Sie kann sie als die geborene Liedgestalterin gelten, auch wenn sie ihren internationalen Ruhm in erster Linie mit Kantaten, Oratorien und Opern errungen hat. Sie ist genau auf dem Wort. Ihre Betonungen, Steigerungen oder Zurücknahmen, die als Verinnerlichung besser beschrieben sind, haben stets den richtigen inhaltlichen Bezug. Mit seinen mehr als drei Stunden ist das Album ein einziger Triumph der Gattung.
Lieder – darunter reichlich Mahler – sind in der der Diskographie der Forrester nicht der kleinste Posten. Legendären Status haben die Rückert-Lieder mit dem Radio-Symphonie-Orchester Berlin unter Ferenc Fricsay bei Deutsche Grammophon sowie die Lieder eines fahrenden Gesellen und die Kindertotenlieder mit dem Boston Symphony Orchestra unter Charles Munch bei RCA. Die Lieder aus des Knaben Wunderhorn mit Heinz Rehfuss unter Felix Prohaska sind bei Vanguard Classics und Praga herausgekommen, bei harmonia mundi nochmals Kindertotenlieder unter István Kertész. Schumanns Liederkreis op. 39 gab es bei Gala Records, bei Palexa Lieder von Wolf, Ravel, Schönberg und Schreker. Gemeinsam mit Alexander Young nahm EMI Songs von Purcell auf, Vanguard hat die wunderbare Händel-Arien-LP/ CD wie überhaupt reichlich Forrester in Händel-Opern und –Oratorien. Great American Theater Songs des Musicalkomponisten Stephen Sondheim waren bei ProArte im Katalog. Nach den CD-Ausgaben muss man suchen. Vieles ist vergriffen. Die berühmten Mahler-Aufnahmen mit Munch sind derzeit nur in der sehr umfangreichen Living Stereo Collection zu haben, nicht einzeln. Da kommt die große Audite-Box gerade recht. Auch deshalb, weil sich unter ihren Plattenaufnahmen sonst relativ wenige Lieder mit Klavierbegleitung befinden.
Ihre Begleiter bei den RIAS-Aufnahmen gehören zu den besten Vertretern ihres Fachs. Raucheisen war schon genannt. Er sitzt bei den meisten Einspielungen am Klavier, also nicht nur bei Loewe. Hertha Klust, die oft den jungen Dietrich Fischer-Dieskau begleitet hat und damit nicht unbeteiligt war an dessen Aufstieg, betreut die Mahler-Lieder, die Zigeunerlieder, den Melodien-Zyklus Le Travail du Peintre nach Paul Eluard von Poulenc sowie die Mélodies Passagères, die Barber auf Verse von Rilke schrieb. Sie sind als Reminiszenz an das französische Lied dem Komponisten Poulenc gewidmet, wodurch sich eine reizvolle Verbindung innerhalb des Albums ergibt. Die Pianistin Klust hatte sich selbst als Mezzosopranistin ausbilden lassen und wirkte von 1949 an als Korrepetitorin an Städtischen Oper Berlin, aus der dann die Deutsche Oper wurde. Sie verstand etwas von Stimmen. Kritisch merkt Henrich an, dass „die Sängerin mit ihren Berliner Begleitern nicht ganz in dem Einklang stand, den ihre Einspielungen mit Newmark hören lassen“. Gewisse Ungenauigkeiten bei einigen Titeln dürften aber auch darauf zurückzuführen sein, dass der Aufnahmeplan äußerst eng war und der Pianist Felix Schröder bei Brittens A Charm of Lullabies und Poulencs La Fraicheur et le Feu kurzfristig für Aribert Reimann einspringen musste.
Ein Wort zum RIAS: Das CD-Programm auf der audite-Ausgabe ist – wenn man so will – ein alliiertes Programm. Barber, Britten und Poulenc repräsentierten als Komponisten die westlichen Nachkriegs-Siegermächte USA, Großbritannien und Frankreich. Ihre Musik – damals im wahrsten Sinne des Wortes zeitgenössisch – traf auf deutsche Musik, die Musik der Besiegten. Solche emotionale Symbolik passte zum RIAS, der in der Schöneberger Kufsteiner Straße als Reaktion auf die Weigerung der sowjetischen Besatzungsmacht gegründet worden war, den anderen Siegermächten Sendezeit im Berliner Rundfunk im Haus des Rundfunks in der Charlottenburger Masurenallee zur Verfügung zu stellen. „Eine freie Stimme der freien Welt“. Vom 24. Oktober 1950 an wurde jeden Sonntag um 12 Uhr das Geläut der Berliner Freiheitsglocke vom Schöneberger Rathaus übertragen. Im Osten war der RIAS als Propagandainstrument verschrien und wurde ausschließlich auf diese Rolle reduziert. Der Sender schonte die DDR nicht. Seine besten Argumente aber waren nach meinen eigenen Erinnerungen seine kulturelle Ausstrahlung. Der bereits in der Anfangszeit gegründete RIAS-Kammerchor und das RIAS-Symphonie-Orchester setzten Markenzeichen, die auch jenseits der Zonengrenze dankbar wahrgenommen wurde. Der Sonntagmittag war für Friedrich Luft – die „Stimme der Kritik“ reserviert. Sein enormes Wissen, seine Leidenschaft und seine Wortgewandtheit steckten auch uns im Osten an. Ich verdanke ihm viel. An die Besprechung eines der Konzerte von Maureen Forrester kann ich mich jedoch nicht erinnern. Sie ist im Westteil Berlins oft live aufgetreten. Ich habe aber keinen Zweifel, dass dieser feinsinnige Mann von ihrer Stimme genau so angerührt gewesen ist wie ich.
Mitteldeutscher Rundfunk | KONZERT INTERNATIONAL | 09.03.2017 | 10:05-12:00 Uhr | 9. März 2017 | Quelle: http://www.mdr.d...
BROADCAST
ICMA für Sängerin Maureen Forrester
Mit ihrer opulenten und umfangreichen Altstimme und dem charmanten Vibrato faszinierte sie auf der Opern- und Konzertbühne gleichermaßen.Mehr lesen
thewholenote.com
| 27 February 2017 | Bruce Surtees | 27. Februar 2017 | Quelle: https://www.thew...
Old Wine in New Bottles
Fine Recordings Re-Released – March 2017
Forrester was the best of the best. These discs document this.<br /> Mehr lesen
Fanfare | February 2017 | James A Altena | 1. Februar 2017 | Quelle: http://www.fanfa...
Without doubt, Maureen Forrester was one of the greatest singers of the previous century. By happy coincidence, three Fanfare critics—Henry Fogel,Mehr lesen
Forrester was one of the last representatives of a voice type that seems now all but extinct—the true, pure alto, with a deep, vibrant vibrato and voluminous weight and power. As with all such voices, the top was secure but not brilliant, with the weight of projection located in the middle and lower registers. While powerful in projection, she could also scale back and produce delicate, deeply affecting mezza voce and piano effects. Her intonation was rock-solid, and her diction a model of clarity without in the least impairing the legato of the vocal line. The timbre had an innate pathos to it that made it particularly suitable for tragic subjects, and she sculpted phrases in ways that made every word count.
All of her many virtues are fully on display in these five recitals. Although the opening Rückert Lieder falls somewhat short of her aforementioned immortal studio recording with Fricsay, it is a formidable and moving account in its own right, though of course the piano accompaniment cannot match the impact of the orchestral version. After that, Forrester soars. The Loewe songs glow; the Wesendonck Lieder smolder with subterranean longing; the Brahms Zigeunerlieder exult in high spirits. In the Schubert and Schumann Lieder, Forrester demonstrates her ability to scale back her voice for intimate effects (try, for example, “Bertas Lied”) and intense pathos. (Interestingly, she sings the Maria Stuart Lieder in the original French and Latin of the poems rather than in the German translation set by Schumann; Forrester’s regular accompanist, John Newmark, had searched out those versions for her Paris debut, and she stayed with them thereafter.) The third disc brings stylistic shifts that move her into repertoire both before and after the Romantic period, and initially is somewhat less successful. While the two brief devotional pieces by the obscure Johann Wolfgang Franck (1644–1710) come off well, by modern standards the two C. P. E. Bach songs and the extended scena of Arianna a Naxos by Haydn are highly unidiomatic, almost clumsy sounding, though Forrester invests her singing with deep feeling. In the sets of songs by Britten, Barber, and Poulenc she is back on form, with a good command of French, though her voice is unusually dark and heavy for this repertoire; it is actually amazing how well she brings them all off in spite of that. Her feeling for Poulenc’s style is so idiomatic that I wonder if she had any personal coaching by him when she was in France.
Forrester is also mostly fortunate in her accompanists. Michael Raucheisen is of course legendary (the 69-CD set of his comprehensive survey of German Lieder during World War II, with a bevy of that nation’s greatest signers, is one of my prized possessions). His successor at RIAS, Felix Schröder, shows considerable sensitivity in the Britten songs and Poulenc’s La fraîcheur. Hertha Klust is best remembered today as an early accompanist to Dietrich Fischer-Dieskau; I find her acceptable but somewhat heavy-handed and lacking in nuance, particularly in Haydn’s Arianna. The recorded sound is clear monaural radio broadcast quality of its era. The booklet provides the complete contents of the set and a well-considered essay on Forrester and these performances, but no song texts. This is an indispensable acquisition not only for fans of the great Canadian contralto, but of lovers of great singing in general. Emphatically recommended, and another candidate for my burgeoning 2017 Want List.
Klassisk Musikkmagasin | 22.01.2017 | 22. Januar 2017 | Quelle: http://klassiskm... Platepris til Maureen Forrester
International Classical Music Award har kåret plateselskapet Audites portrett av den legendariske altsangerinnen Maureen Forrester til beste historiske innspilling. Albumet er satt sammen med tidligere upubliserte opptak fra perioden 1955-63Mehr lesen
Correspondenz Robert Schumann Gesellschaft | Nr. 39 / Januar 2017 | Irmgard Knechtges-Obrecht | 1. Januar 2017
Den Anforderungen der doch so unterschiedlichen Lieder wird Forresters tiefe, dunkel getönte und angemessen timbrierte Kopfstimme gerecht. Wärme in Klangfarbe und Tongebung, expressive Schönheit der Linienführung, absolut saubere Intonation und verständliche Artikulation, dazu ein solides technisches Fundament: so erlebt man manches Lied aus neuer Perspektive. [...] Eine Box, die in die Sammlung eines jeden Freundes von Klavierliedern gehört!Mehr lesen
American Record Guide | January 2017 | Paul L Althouse | 1. Januar 2017
Maureen Forrester (1930–2010) had that rarest of voices, a true alto or contralto, placing her in the company of singers like Kathleen Ferrier andMehr lesen
These recordings, all produced by Berlin Radio, come from fairly early in her career. The repertory is remarkable, ranging from baroque (Johann Wolfgang Franck) up through Barber, Britten, and Poulenc, whose songs were modern for the mid-1950s. Her ability to scale back her voice makes the earlier music unusually satisfying, though perhaps the best example of her control is in Mahler’s ‘Ich atmet einen linden Duft’ or perhaps the very end of Barber’s ‘Clocher chante’. To hear what a contralto can do (that a mezzo can’t!) listen to the end of Schubert’s ‘An den Mond’, where the melody goes quite low with no change of register.
Forrester achieved considerable fame as a recitalist and oratorio singer, often with more than 150 appearances a year. She would have been better known and appreciated had she done opera. She was not drawn to the stage, partly out of personal choice, partly because there are few roles that suited her voice. Nonetheless, she did make a limited number of appearances, including Erda (the Ring) and Ulrica (Ballo), both at the Met, as well as Cornelia in Julius Caesar at New York City Opera. She also did some opera in Europe and her native Canada.
Her performances with orchestra, particularly Mahler, have been well documented by recording, but the song repertory has been less known, and here she does everything with piano accompaniment. Furthermore, she avoids the chestnuts with Schubert and Schumann; and with Loewe she chooses some lieder, not the familiar ballads. Nothing here is at all disappointing, but I would point to the Mahler and Wagner as perhaps the best of all. This is of particular interest to lovers of fine singing who also want to sample less heard pieces. The sound is quite good, and the liner notes are extensive and very informative, but there are no texts.
Opernwelt | 1|2017 | Ekkehard Pluta | 1. Januar 2017
Preziosen
Erstmals auf CD dokumentiert: Berliner Aufnahmen der kanadischen Altistin Maureen Forrester aus den Jahren 1955 bis 1963
Forrester besaß einen echten Alt von ungewöhnlicher Fülle und Expansionsfähigkeit, den sie mit nahezu perfekter Technik zu führen wusste. [...] Forresters lebhafter, mitreißender Vortrag und ihre Begabung, mit der Stimme zu «malen» – unterstützt durch Hertha Klusts pointierte Begleitung – machen die Miniaturen [...] zu kleinen Preziosen.Mehr lesen
Kulimu | 42. Jg. 2016 Heft 1/2 | ts | 1. Dezember 2016 Maureen Forrester – Liederaufnahmen aus Berlin
Bewundernswert ist hier die Breite ihres Repertoires wie deren Durchhörbarkeit in der Darbietung und die Entschlossenheit des Gestaltens. [...] Vor allem die Wiedergaben von selten auf den Konzertpodien zu hörenden späten Schumann-Liedern lassen erkennen wie die Altistin mit konzentrierter Energie die Töne auflud und auch innig zelebrierten Stellen zur Geltung verhalf.Mehr lesen
www.classicalcdreview.com | December 2016 | R.E.B. | 1. Dezember 2016 | Quelle: http://www.class...
This fine Audite three-CD set offers lieder performance never before released, all recorded by RIAS in Berlin 1955 - 1963. Some are accompanied by famous pianist Michael Raucheisen.Mehr lesen
www.artalinna.com | 18 novembre 2016 | Jean-Charles Hoffelé | 18. November 2016 | Quelle: http://www.artal... La boite de Pandore
Une fois mis dans la platine le premier CD, qui commence avec les Rückert-Lieder de Mahler, impossible d’arrêter : la boîte de Pandore est ouverte, les sortilèges ne cessent plus.Mehr lesen
Record Geijutsu | 2016.11 | 1. November 2016
Japanische Rezension siehe PDF!Mehr lesen
Crescendo Magazine | Le 27 octobre 2016 | Bénédicte Palaux-Simonnet | 27. Oktober 2016 | Quelle: http://www.cresc... Hommage à la grande contralto Maureen Forrester
Accompagnée par de subtils pianistes : le légendaire Michael Raucheisen, Hertha Klust et Felix Schröder, on perçoit une nature musicale et fière de l’être, servie par une diction irréprochable, une technique quasi instrumentale parfaite et une voix aux sonorités riches admirablement maîtrisées.Mehr lesen
Opera Nederland | 23.10.2016 | Dr. Mark Duijnstee | 23. Oktober 2016 | Quelle: http://operanede... Nieuwe CD uitgaven: oktober 2016
De volle, warme, fluwelen en bronzen klank, de homogene alt en het fraai gedoseerde vibrato van Maureen Forrester zijn buitengewoon en maken haar tot één van de belangrijkste alten van de tweede helft van de 20e eeuw. De uitgave bevat een CD-boekje met een grondig en kundig essay van Heribert Henrich [...]Mehr lesen
www.musicaltoronto.org | October 16, 2016 | Paul E. Robinson | 16. Oktober 2016 | Quelle: http://www.music... Record keeping | Following Maureen Forrester's Lied
Forrester, the greatest Mahler contralto of her generation, was born to sing this music. She makes “Um Mitternacht” unforgettable with perfectly controlled phrasing and a glowing sound.Mehr lesen
www.musicweb-international.com | October 2016 | Stephen Greenbank | 1. Oktober 2016 | Quelle: http://www.music...
I first became acquainted with the artistry of Maureen Forrester (1930-2010) from a 2 CD set issued by Vanguard Classics (SVC-64/65). It featured theMehr lesen
These recordings are here making their first outing on CD, and they come via the Berlin RIAS studios, which were located at the time in the city’s American sector. They were taped between 1955 and 1963. Their value lies in the fact that they explore lieder with piano accompaniment, an area under-represented in Forrester’s discography. The selection is wide-ranging, featuring composers from Johann Wolfgang Franck and Carl Philipp Emanuel Bach to Samuel Barber and Benjamin Britten. Forrester also travels some less trodden paths. For instance, in the Schubert selection, she avoids the more popular songs, even performing one or two that I’d never heard before. Similarly with the Schumann, she opts for the less well-known late lieder. The earliest recitals were set down in 1955, and here her accompanist was Michael Raucheisen. In 1958 when she returned to the RIAS Studio, Raucheisen had by this time retired, so Felix Schröder partnered her, apparently standing in at the last minute for Aribert Reimann. In the two final sessions in March 1960 and September 1963, she is accompanied by Hertha Klust, who achieved some fame for her collaborations with Dietrich Fischer-Dieskau.
There’s much here to enchant, so I thought I would highlight some of the gems that have attracted me. I’m pleased that we have her singing the two C.P.E. Bach songs. Jesus in Gethsemane is a particular favourite of mine, and rarely performed. I first got to know it in an enthralling account by Gérard Souzay on Testament (SBT 1315). Her Wesendonck Lieder have to be one of the finest renditions I’ve heard. From the very beginning, Der Engel is delivered with matchless beauty, Forrester’s rich warm, velvety tone deeply compelling. Träume is ardent and delicately shaded. Brahms’ Gypsy Songs Op. 103 (originally for vocal quartet), of which eight have been chosen, are spirited and rhythmically buoyant, benefiting from the lusty, involved contribution of Hertha Klust. The pair breathe new life and affection into these genial miniatures. Forrester projects Britten’s A Charm of Lullabies, Op. 41 with clarity and definition, and not only infuses the songs with a sense of drama but is fully responsive to the nuances that lie therein. The anger depicted in the fourth song Quiet, sleep! Or I will make Erinys whip thee with a snake! contrasts strongly with the soothing qualities of The Nurse’s Song which ends the cycle.
Barber’s Mélodies passagères were written in the early 1950s for Pierre Bernac and Francis Poulenc. They are settings of poems in French by the German poet Rainer Maria Rilke, and are the composer’s homage to French mélodie, with permeating hints of Debussy and Fauré. I’ve never heard them before, but Forrester’s subtle, idiomatic performances are a winning element. Klust’s sensitive, colourfully shaded accompaniments add further to the allure. The two Poulenc cycles further reinforce the impression that the singer is securely housed in her comfort zone in this repertoire.
It was Bruno Walter who introduced Forrester to Gustav Mahler’s vocal oeuvre, and he wanted to record the Austrian composer’s music with her. As both artists were hide-bound to different recording companies, Forrester had just signed a three year contract with RCA, and Walter was a CBS artist, the project remained unfulfilled. She did however record Das Lied von der Erde with Reiner in Chicago (RCA), Kindertotenlieder with Munch in Boston (RCA) and Des Knaben Wunderhorn with Prohaska in Vienna (Vanguard). Nevertheless, we have Forrester here in Five Songs by Friedrich Rückert. She has a natural affinity for Mahler’s sound-world, her bronzed tone ideally suited to this music. She can also be heard with Walter in Symphony No. 2 Resurrection (review review) and in the same work with Slatkin.
This is an outstanding production, and certainly fills a lacuna in the artist’s discography. All the recordings have been well-preserved and the sound throughout is consistent, vibrant and immediate. I must commend Audite on their excellent annotations in German and English. Written by Heribert Henrich and translated by David Babcock, they provide not only a detailed biographical portrait of the artist, but interesting background as to the genesis of the recordings. This splendid 3 CD set would grace any vocal collection.
Mitteldeutscher Rundfunk | MDR Klassik, KONZERT HISTORISCH | 27.09.2016 | 10:05-12:00 Uhr | 27. September 2016 | Quelle: http://www.mdr.d... Eine faszinierende Sängerin
Mit ihrer opulenten und umfangreichen Altstimme und dem charmanten Vibrato faszinierte sie auf der Opern- und Konzertbühne gleichermaßen. Dabei waren ihre Interpretationen stets ernsthaft und detailverliebt. Zu Forresters größten Stärken gehörten die zarten Pianotöne, bei denen die Welt stillzustehen scheint.<br /> Mehr lesen
Die Presse | 16.09.2016 | Wilhelm Sinkovicz | 16. September 2016 | Quelle: http://diepresse...
Berliner Aufnahmen: Maureen Forrester
Maureen Forrester hat einige der berührendsten Liedaufnahmen der Schallplattengeschichte gemacht
Maureen Forrester, noch von Bruno Walter in die Geheimnisse von Mahlers Liedkosmos eingeweiht, hat einige der berührendsten Liedaufnahmen der Schallplattengeschichte gemacht. [...] Die Berliner Aufnahmen (mit großen Begleitern wie Michael Raucheisen und Herta Klust) liegen nun vor, spannend auch wegen des weiten Repertoires von Haydn bis Britten, mit seltenen späten Schumann-Liedern im Zentrum.Mehr lesen
Junge Freiheit | Nr. 37/16 Jg. 31 (9. September 2016) | Sebastian Hennig | 9. September 2016 Wilder Schmerz
Die Rückertlieder von Gustav Mahler klingen bei ihr ahnungsvoller und schwermütiger als in mancher deutschen Interpretation. In Joseph Haydns Solokantate ,,Arianna a Naxos" gibt Maureen Forrester uns den wilden Schmerz der Verlassenen zu kosten.Mehr lesen
Das Opernglas | September 2016 | J. Gahre | 1. September 2016 CD-News
Da sie als Liedsängerin relativ selten in Erscheinung getreten ist, kann die Veröffentlichung ihrer [Maureen Forrester] in Berlin für den RIAS zwischen 1955 und 1963 gemachten Aufnahmen mit den Pianisten Michael Raucheisen, Hertha Klust und Felix Schröder gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. [...] Maureen Forresters Stimme strahlt Wärme und samtene Poesie aus und erinnert gelegentlich an eine voll tönende Orgel. Mehr lesen
De Gelderlander | 24 augustus 2016 | Maarten-Jan Dongelmans | 24. August 2016 | Quelle: http://www.gelde... Klassiek: Historische opnamen van een bronzen stem
Stemmen als Maureen Forrester moet je tegenwoordig met een lamp zoeken. Lage en hoge tonen: ze worden allemaal loepzuiver geïntoneerd. Samen met haar partners Hertha Klust [...], Michael Raucheisen en Felix Schröder tekent Forrester dan ook voor ware referentie-interpretaties van, onder meer, de Rückertlieder van Mahler en Die junge Nonne van Schubert. Mehr lesen
Rondo | 13.08.2016 | Michael Wersin | 13. August 2016 | Quelle: http://www.rondo...
Überwältigend schön eine Gruppe unbekannter Loewe-Lieder, mitreißend ihre Britten-, Barber- und Poulenc-Interpretationen. Hier und da kommt ein wenig Janet-Baker-Timbre zum Vorschein, aber über weite Strecken hören wir eine ganz eigenständige, selbstbewusst und hochbegabt ihren Weg gehende Künstlerin zwischen 25 und 33 Jahren, die eine bemerkenswerte Karriere beginnt.Mehr lesen
Der neue Merker | 12.8.2016 | Dr. Ingobert Waltenberger | 12. August 2016 | Quelle: http://der-neue-... Maureen Forrester singt Lieder – Aufnahmen des RIAS Berlin 1955-1963
Die technisch für die Aufnahmezeit hervorragenden auf Originalbändern des RIAS Berlin (Rundfunk im amerikanischen Sektor) basierenden Publikationen zeigen Forrester auf dem Zenit ihres Könnens. Perfekte Intonation, ein Vortrag sul fiato, ein ebenmäßig über alle Lagen ausgewogen fließender Goldton und ein introspektiver klangbetonter Ausdruck machen Forrester zu einer der profiliertesten Liedsängerinnen nicht nur der fünfziger und sechziger Jahre, sondern des 20. Jahrhunderts überhaupt.Mehr lesen
RBB Kulturradio | Do 11.08.16, 13.10 Uhr | Matthias Käther | 11. August 2016 | Quelle: http://mediathek... BROADCAST
Sendebeleg siehe PDF!Mehr lesen
www.pizzicato.lu | 08/08/2016 | Remy Franck | 8. August 2016 | Quelle: http://www.pizzi... Starke Liedaufnahmen mit Maureen Forrester
Maureen Forrester lernte ich Anfang der Siebzigerjahre durch Gilles Lefebvre, den Direktor des kanadischen Kulturzentrums in Paris kennen. In erinnereMehr lesen
Obwohl sie auch Oper sang, war Maureen Forrester ja vor allem als Liedsängerin sowie im Konzert zu hören. Besonderen Rang erlangte sie als Mahler-Interpretin. Und als solche erlebt man sie auf der ersten CD dieses Dreier-Albums in idiomatischen, teils wirklich magischen Interpretationen.
Die Bandbreite des Programms auf diesen Platten zeigt, mit welcher intuitiven Sicherheit sich Maureen Forrester von einem Komponisten zum anderen bewegte und dabei selbst Repertoire aufwertete, das andere gerne links liegen lassen. Nicht ohne Grund sind die Carl Loewe-Lieder op. 9 ein Highlight dieses Programms.
Packend ist auch ihre Gestaltung der Wagnerschen Wesendonck-Lieder, deren Dramatik und Emotionen sie mit vokaler Opulenz herüberbringt.
Statt der ‘Zigeunerlieder’ von Brahms, hätte ich mir eher die ‘Ernsten Gesänge’ gewünscht, die der Stimme besser lagen. Dafür entschädigen aber auf der zweiten CD tiefschürfende Schubert- und Schumann-Interpretationen.
Maureen Forrester ist ‘at her very best’ in Brittens Zyklus ‘A Charm of Lullabies’, in dem sie darstellerisch tief in die Texte eindringt und sowohl Dramatik als auch Intimität in einem selten spannungsintensiven Gesang vereint.
Nach den französischen ‘Mélodies passagères’ von Samuel Barber endet das Programm der dritten CD mit den zwei Poulenc-Zyklen ‘La Fraîcheur et le Feu’ sowie ‘Le travail du Peintre’. Poulenc war einer der letzten Komponisten, dessen Werke Maureen Forrester sang. 1990 war sie in der Rolle der alten Mme de Croissy in einer Neuinszenierung der Oper ‘Dialogues des Carmélites’ an der ‘San Diego Opera’ zu hören.
In einigen Liedern mag es ihre Stimme an Leichtigkeit fehlen, aber in den Maler-Portraits gibt sie jedem Wort Erzählkraft und stellt ihr luxuriöses Instrument mit sensiblen Interpretationen ganz in den Dienst der Musik.
Den stärksten Eindruck hinunterlässt Maureen Forrester immer, wenn sie Traurigkeit oder, im Kontrast, Zärtlichkeit sehr berührend zum Ausdruck bringt. Die Sicherheit der Stimmführung, die reine Kopfstimme dieses wirklichen Alts, die Färbung und die Schattierung des Gesangs geben Forresters von Ludger Böckenhoff mustergültig bearbeiteten Aufnahmen einen hochspezifisch spirituellen Charakter, der oft mit musikalischer Magie und Einzigartigkeit einhergeht.
Historic recordings of a varied song program with Canada’s legendary alto Maureen Forrester. This is something you probably won’t hear anymore today.
Rheinische Post | 13. Juli 2016 | Wolfram Goertz | 13. Juli 2016 Wer soll das alles hören?
Täglich erscheinen Berge von neuen Klassik-CDs. Wir haben ins volle Töneleben gegriffen und gelauscht. Bei einigen Platten fragt man sich, ob esMehr lesen
Die Welt der Schallplatten schmeckt nicht nur nach Austern und Kaviar. Es will auch Schwarzbrot gegessen werden. Aber das kann ausgesprochen köstlich sein.
Im Laufe eines Jahres erscheinen einige wenige Hochpreisprodukte der Stars und unendlich viele Platten, deren Interpreten oder Komponisten man nie im Leben gehört hat oder denen man ein öffentliches Interesse an ihnen nur mit Mühe unterstellen darf – nennen wir nur mal das "Weihnachtsoratorium" der Kantorei Stralsund oder die 4. Sinfonie e-Moll von Johannes Brahms des Orchestre Philharmonique de Clermont-Ferrand. Sind das wirklich nur belanglose Produkte, allenfalls für lokale Bedürfnisse gepresst, oder verbirgt sich dahinter die eine oder andere Kostbarkeit?
Um das zu prüfen, haben wir uns in einer beliebigen Auswahl die Platten angehört, die binnen eines Monats auf unserem Schreibtisch gelandet sind. Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Es war viel Schönes und noch mehr Unerwartetes darunter. Nun der Reihe nach.
Das kleine Label: audite aus Detmold
Immer wenn ich eine Platte der Detmolder Firma audite bekommen, weiß ich: Das kann kein Schrott sein! Sie produzieren nicht wie die Karnickel, sondern mit Bedacht, und was aus dem Presswerk kommt, das kann man sich anhören. Die Frage ist halt nur, ob das auch Produkte für jedermann sind.
Im Fall der Neuaufnahme aller Streichquartette von Ludwig van Beethoven mit dem Quartetto di Cremona ist man zunächst unsicher, ob die Welt das braucht. Nach wenigen Takten ist dieses Gefühl wie weggepustet. Die vier Musiker lassen sich mit bewundernswerter Sicherheit auf den verschiedenen Alterssitzen des Komponisten Beethoven nieder. Im frühen A-Dur-Quartett aus Opus 18 erfreut die wunderbare Frische und Beschwingtheit, mit der die Musiker zu Werke gehen; im späten Streichquartett B-Dur op. 130 treffen sie die Aspekte eines fast schon bizarr klingenden Nachtschattengewächses atemberaubend sicher. Es gibt fraglos etliche hochrangige Einspielungen der Streichquartette Beethovens, trotzdem wird man mit dieser Aufnahme wirklich glücklich, zumal sie eine einleuchtende Konfrontation des späten mit dem jungen Beethoven bietet und uns auf die Fahndungsliste setzt, wie viel Revolutionäres auch schon im Frühwerk des Komponisten zu entdecken ist.
Ein Kaiser, der komponierte: Leopold I. schrieb ein "Requiem"
Im Gegensatz zu Beethoven ist – und das darf hier als Kalauer erlaubt sein – der Komponist Leopold I. eine wirkliche Entdeckung. Der 1640 in Wien als zweiter Sohn von Kaiser Ferdinand III. geborene Komponist war 1658 in Frankfurt zum Römischen Kaiser gekürt worden, doch seine 47-jährige Amtszeit bis zu seinem Tod im Jahr 1705 muss ausgesprochen unpolitisch gewesen sein. Leopold hatte es eher mit der Musik, mit Festlichkeiten, Religion und der Jagd, also mit weltlichen und spirituellen Genüssen. Dass er auch komponiert hat, dürften die wenigsten wissen.
Audite überrascht uns nun mit einer ausgewählten Sammlung von Kirchenmusik aus Leopolds Feder. Der ist natürlich kein Groß-, aber immerhin ein ansprechender Kleinmeister. Dass Leopold sich an große Formate wie ein "Stabat Mater" und ein "Requiem" wagte, darf man als den Versuch würdigen, mit den Kaisern der Tonkunst mitzuhalten. Dank vorbildlicher Interpreten wie Cappella Murensis und Les Cornets Noirs unter Leitung von Johannes Strobl darf das Ergebnis als gelungen gelten. Trotzdem würde ich mich wundern, wenn diese Platte in Nordrhein-Westfalen außer bei den eingefleischten Anhängern historischer Königshäuser mehr als zehn Mal über die Laden- beziehungsweise Internettheke geht.
Ebenfalls für historisch ausgerichtete Musikfreunde scheint eine CD vorgesehen zu sein, die an die Altistin Maureen Forrester (1933 bis 2010) erinnert. Sie war von Bruno Walter entdeckt worden und galt in ihren besten Jahren als grandiose Mahler-Interpretin. Das "Urlicht" auf Youtube ist eine Sensation. Jetzt bringt audite uns ausgewählte Liedaufnahmen (Mahler, Loewe, Wagner, Brahms, Schubert, Schumann, Britten und andere) – und man ist überwältigt vom flutenden Wohllaut einer imperialen Stimme.
[…] Dieses Ärgernis geigt man jedoch rasch wieder weg – und wieder mit dem Label audite: Franziska Pietsch und Detlev Eisinger bieten eine formidable Aufnahme der beiden bezaubernden und energetischen Prokofjew-Sonaten für Violine und Klavier.
http://operalounge.de
| 28.06.2016 | 28. Juni 2016
Unveröffentlichte Liedaufnahmen neu bei audite
Porträt Maureen Forrester
Die legendäre Mahler-Interpretin mit bislang unveröffentlichten Liedaufnahmen. Maureen Forrester gehört zu den wenigen echten Altstimmen der ZeitMehr lesen
Maureen Forrester (* 25. Juli 1930 in Montreal, Québec; † 16. Juni 2010 in Toronto) gehört zu den wenigen echten Altstimmen der Zeit nach 1945. Fülle und Wohllaut des Klanges paarten sich in ihrem Gesang mit außerordentlicher Schönheit der Linienführung und einer aufs Äußerste verfeinerten Expressivität. Von Bruno Walter gefördert, wurde sie eine der bedeutendsten Mahler-Interpretinnen ihrer Zeit, die mit allen großen Dirigenten von Fritz Reiner bis Lorin Maazel, von George Szell bis Zubin Mehta auftrat. Die hier erstmals veröffentlichten Aufnahmen dokumentieren ihre Tätigkeit im Bereich des Klavierliedes in bisher ungekanntem Umfang, darunter auch ihre Zusammenarbeit mit dem legendären Begleiter Michael Raucheisen. Das Repertoire reicht dabei von der vorbach’schen Zeit über die zentralen Gattungsbeiträge von Schubert, Schumann, Brahms, Wagner und Mahler bis hin zu Britten und Poulenc. Zu dieser Produktion gibt es wieder einen „Producer’s Comment“ vom Produzenten Ludger Böckenhoff unter https://www.audite.de/media/file/00/29/11/Producer-s-Comment.pdf Die Produktion ist Teil der Reihe „Legendary Recordings“ und trägt das Qualitätsmerkmal „1st Master Release“. Dieser Begriff steht für die außerordentliche Qualität der Archivproduktionen bei audite. Denn allen historischen audite-Veröffentlichungen liegen ausnahmslos die Originalbänder aus den Rundfunkarchiven zugrunde. In der Regel sind dies die ursprünglichen Analogbänder, die mit ihrer Bandgeschwindigkeit von bis zu 76 cm/Sek. auch nach heutigen Maßstäben erstaunlich hohe Qualität erreichen. Das Remastering – fachlich kompetent und sensibel angewandt – legt zudem bislang verborgene Details der Interpretationen frei. So ergibt sich ein Klangbild von überlegener Qualität. CD-Veröffentlichungen, denen private Mitschnitte von Rundfunksendungen zugrunde liegen, sind damit nicht zu vergleichen.
Neuigkeiten
Internationaler Preis für Maureen-Forrester-Edition von Audite
Without doubt, Maureen Forrester was one of the greatest singers of the previous...
Sie trat in den größten Sälen der Welt mit den berühmtesten Dirigenten ihrer...
Maureen Forrester (1930–2010) had that rarest of voices, a true alto or...
[…] Mezzo-soprano Maureen Forrester (1930 - 2010) also had a close connection...
I first became acquainted with the artistry of Maureen Forrester (1930-2010)...
Eine große Altistin, deren Namen man heute vor allem noch auf historischen...
Maureen Forrester singt Lieder – Aufnahmen des RIAS Berlin 1955-1963