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Ethel Smyth: Mass in D

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Ethel Smyth wurde 1858 als Tochter eines britischen Generalmajors geboren. Im Geiste der viktorianischen Zeit erhält sie zu Hause und in einem Internat eine strenge Erziehung, gegen die sie immer wieder rebelliert. Gegen den Wunsch des Vaters erzwingt sie ein Musikstudium in Leipzig –...mehr

"...und zwischen viktorianischem Bombast finden sich unerwartet empfindsame Vokalsoli und kammermusikalisch fein instrumentierte Orchesterstellen." (Klassik heute)

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Details

Ethel Smyth: Mass in D
Artikelnummer: 97.448
EAN-Code: 4009410974488
Preisgruppe: BCA
Veröffentlichungsdatum: 1. Januar 1997
Spielzeit: 60 min.

Informationen

Ethel Smyth wurde 1858 als Tochter eines britischen Generalmajors geboren. Im Geiste der viktorianischen Zeit erhält sie zu Hause und in einem Internat eine strenge Erziehung, gegen die sie immer wieder rebelliert. Gegen den Wunsch des Vaters erzwingt sie ein Musikstudium in Leipzig – Willensstärke und Ausdauer gehören zu ihren stärksten Charaktereigenschaften.
In Leipzig ist sie enttäuscht vom verknöcherten Lehrbetrieb am Konservatorium, aber fasziniert von der Stadt, den Konzerten, den Begegnungen mit Brahms, Grieg, Clara Schumann. Heinrich von Herzogenberg unterrichtet sie privat, später auch Tschaikowsky. Kammer- und Klaviermusik entsteht, eine Serenade für Orchester bringt in England ersten Erfolg, der 1893 durch die Uraufführung der Messe, die das einzige geistliche Werk bleiben sollte, noch übertroffen wird.

»Als ich jung war, stand ich – wie wir alle – im Bann der Oxford-Bewegung; ich war hochanglikanisch, und als später der Glaube verflog, hatte dieser Aspekt des Anglikanismus niemals seinen Einfluss auf meine Phantasie verloren ... Um die Geschichte dieser Phase tiefsten Glaubens – Glauben im strengsten Sinne des Wortes – abzurunden, sollte ich sagen, dass ich in diesem und dem darauffolgenden Jahr eine Messe komponierte ... Alles, was in meinem Herzen war, legte ich in dieses Werk, aber kaum war es vollendet, wich der orthodoxe Glaube merkwürdigerweise von mir, um niemals zurückzukehren ... Wer soll den göttlichen Plan ermessen? Nur das will ich sagen: in keinem Abschnitt meines Lebens fühlte ich mich vernünftiger, weiser und der Wahrheit näher. Niemals war mir diese Phase – im Vergleich zu anderen, die darauf folgten – überreizt, unnatürlich oder hysterisch erschienen; es war einfach eine religiöse Erfahrung, die in meinem Fall nicht von Dauer sein konnte.«

Im Sommer 1891 suchte sie in ganz England nach einem Dirigenten, der kühn genug war, das große Chorwerk einer wenig bekannten Komponistin aufzuführen. Sie hatte das Gefühl, vor einer Wand zu stehen. Die angesehensten Komponisten der Zeit und Hüter der Tradition, Parry, Stanford und Sullivan, die sie persönlich kannte, rührten keinen Finger für sie. Unterstützung kam von einer ganz anderen, »unmusikalischen« Seite: Die französische Kaiserin Eugénie, Witwe Napoleons III., lebte in England im Exil und förderte Ethel Smyth, indem sie beim Verlag Novello die Herausgabe der Messe finanzierte und der Komponistin die Möglichkeit verschaffte, sich der Königin Viktoria vorzustellen und vor dem Hofstaat etwas aus der Messe vorzutragen.
Sie wurde an einen riesigen aufgeklappten Flügel gesetzt und bot das 'Benedictus' und 'Sanctus' dar, » ... und zwar nach Art der Komponisten, das bedeutet: Man singt den Chor genauso wie die Soli und trompetet die Orchestereffekte heraus so gut es geht – eine geräuschvolle Prozedur ... Ermutigt durch die Klangfülle des Raumes, stimmte ich nun das 'Gloria' an – die leidenschaftlichste, und – wie ich dachte – die beste Nummer von allen. Als ein gewisser Trommeleffekt kam sogar ein Fuß ins Spiel, und ich vermute, zumindest was das Klangvolumen angeht, wurde die Anwesenheit eines richtigen Chores und Orchesters nicht vermisst! Diesmal, bestärkt durch die einfache und echte Anerkennung der Herrscherin, glaubte ich, einen Blick in die Gesichter ihres furchterregenden Hofstaates wagen zu können. Was machte es schon, wenn Erstaunen und heimliches Schockiertsein sich auf ihren Gesichtern abzeichneten? Ich saß jetzt tief im Sattel und war nicht so leicht herauszuheben!
Ich blickte um mich. Sie waren phantastisch. Keine hochgezogene Braue, keinerlei Emotion! Es war ein derart aufregender, weil faszinierender Anblick, dass das Ergebnis ein Finale des 'Gloria' war, wie ich es mir bis dahin noch nie entrungen hatte!»


Eineinhalb Jahre später, im Januar 1893 fand die Uraufführung mit etwa 1.000 Ausführenden in der riesigen, mit 12.000 Zuhörern besetzten Royal Albert Hall statt. Sie wurde begeistert aufgenommen. Auch bei dieser Aufführung stand das Gloria auf ausdrücklichen Wunsch der Komponistin als festliches Finale am Schluss der Messe. Fuller-Maitland, der Kritiker der 'Times' schrieb:

»Dieses Werk stellt die Komponistin eindeutig unter die bekanntesten Komponisten ihrer Zeit, und mit Leichtigkeit an die Spitze all derer, die ihrem Geschlecht angehören. Was an der Messe besonders auffällt, ist das völlige Fehlen der Elemente, die man gemeinhin mit femininer Musik in Verbindung bringt; es ist durchweg männlich, meisterhaft im Aufbau und in der Ausführung, und besonders bemerkenswert wegen der kunstfertigen und satten Färbung der Orchestrierung.«

Dennoch verschwand das Werk von der Bildfläche und tauchte erst dreißig Jahre später wieder auf.

»Mitte der zwanziger Jahre erinnerte ich mich – ich weiß nicht mehr, in welchem Zusammenhang – an die Messe, die niemals eine zweite Aufführung erlebt hatte, die nur von Graubärten gehört worden war und die ich praktisch vergessen hatte. Ein paar welke und verstaubte Klavierauszüge fanden sich auf einem oberen Regal, und nach intensiver Suche fand ich die gesamte Partitur auf meinem Speicher. Trotz des Urteils der Fakultät war das Werk augenscheinlich von den Mäusen gewürdigt worden, und als ich mich setzte, um es zu prüfen, teilte ich ihre Ansicht und entschied, dass es wirklich ein besseres Schicksal verdient hätte als 31 Jahre Scheintod.
Aber als ich bei den Herausgebern die Möglichkeiten einer Wiederbelebung sondierte, war die Antwort: 'So sehr wir es bedauern: wir fürchten, Ihre Messe ist tot!'.
Dieses Urteil spornte mich nur noch mehr an, und – um es kurz zu machen: 1924 fand eine brillante Aufführung in Birmingham unter der Leitung von Adrian Boult statt, die eine Woche später in London wiederholt wurde. Das Echo der Presse war diesmal überwältigend.«


Kritischer äußert sich Ethel Smyth in einem Brief an eine Freundin über die Aufführung:
»Im ganzen zufriedenstellend, aber du weißt ja, wie schwer ich zufriedenzustellen bin ... Warmherziger Empfang (für das fade Birmingham). Chor gut, Boult erstklassig, Orchester miserabel. Alle Posaunen wurden von Polizisten gespielt.«

Die größte Freude aber hatte die Komponistin an einem Brief von George Bernhard Shaw, der bei der Uraufführung dreißig Jahre vorher bereits eine ausführliche, geistreiche und insgesamt sehr positive Kritik in »The World« veröffentlicht hatte.

»Liebe Dame Ethel, – danke, dass Sie mich so lange tyrannisiert haben, bis ich mich aufgerafft habe, die Messe zu hören! Die Originalität und die Schönheit der Solopartien sind heute noch so beeindruckend wie vor 30 Jahren, und das übrige wird in der besten Gesellschaft Bestand haben. Großartig!
Sie sind total und diametral im Unrecht, wenn Sie glauben, dass Sie unter einem Vorurteil gegen weibliche Musik gelitten hätten. Im Gegenteil: Sie wurden beinahe vernichtet durch die Ängste 'maskuliner' Musik. Es war Ihre Musik, die mich für immer von der alten Wahnvorstellung geheilt hat, dass Frauen auf dem Gebiet der Kunst und auch sonstwo keine Männerarbeit tun könnten. (Das war vor Jahren, als ich nichts über Sie wusste und eine Ouvertüre hörte – 'The Wreckers' oder so ähnlich –, bei welcher Sie ein großes Orchester auf dem Podium herumwirbelten.) Erst durch Sie habe ich mich mit der heiligen Johanna beschäftigen können, die früher jeden Dramatiker scheitern ließ. Ihre Musik ist männlicher als die von Händel...
Ihr lieber großer Bruder G. Bernhard Shaw«


Für diese Wiederaufführung 1924 überarbeitete die Komponistin das Werk. Die Veränderungen beziehen sich zum einen auf kleinere Verbesserungen im Chor- und Orchestersatz, zum anderen auf reduzierte, in den schnelleren Sätzen meist sogar erheblich langsamere Metronomzahlen, was sicher mit der Erinnerung an die Uraufführung mit ihrer riesigen Zahl von Ausführenden zusammenhängt. Unsere Aufnahme nähert sich hier wieder den ursprünglichen Vorstellungen der Komponistin an.

Helmut Wolf


Weitere Informationen zu Leben und Werk von Ethel Smyth erhalten Sie auf der Internetseite der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, Forschungsprojekt "Musik und Gender im Internet"

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Not one to suffer fools gladly, she could hold her own with the most chauvinistic men of her era. Even such a remarkable character (and critic) as George Bernard Shaw held her and her music in high esteem, treating her like “one of the boys” in their correspondence. To his own credit, he credited her with “curing me forever of the old delusion that women could not do men’s work in art or other things”. He went so far as to thank her, in the same letter, for “bullying” him into going to hear this wondrous mass, and asserting that her music was “more masculine than Handel’s”.
Indeed, this is forthright and original music of great virility. As I’ve heard only a scattering of her piano and chamber music, the intensity and unbridled spiritual power of this premiere recording came as quite a surprise to me. Dame Ethel is quoted in the excellent notes as having put “all there was in my heart” into it when she wrote it in 1890 – the final fruit of her early conventional faith, stemming from her high-church Anglican upbringing. Then she went to say, “but no sooner was it finished than…orthodox belief fell away from me, never to return”.
The music, scored for the usual soloists with mixed choir and orchestra, sets the usual propers of the Latin mass. The originality of her writing consistently transcends the apparent influences of her romantic-era forbears. She knew how to write effectively for both a large chorus and orchestra and worked her ravishing solo lines into the musical fabric most beautifully.
The urgent, driven Kyrie is leavened by moments of melting lyricism. Although the Gloria came next in the original score, it is here saved (in accordance with the composer’s wishes) until the work’s end, as it was in the two performances the mass was given in her lifetime. Power and passion predominate in most of the succeeding movements as well, though interludes of limpid, melodious serenity supply both contrasts and occasional relief. Only the Benedictus remains consistently low-key and lovely. The mighty Gloria brings this magnificent work to a jubilant, olympic close that would have done Beethoven proud. It left me feeling drained but exalted.
Performances are committed and memorable, with soloists, chorus, and orchestra giving their all in the service of such extraordinary music – probably Smyth’s masterpiece. Sound quality is very good, but texts are lacking.
Shame on the Brits for allowing this blockbuster to languish in obscurity for so long, and – for all their rich choral tradition and accomplishment – suffering German musicians to finally rescue what deserves to be an English national treasure. Take the time to research this amazing lady on-line – you’ll be glad you did. I can imagine Smyth’s irrepressibly self-confident spirit looking down on this effort with a smug, “I TOLD you it was good” sort of air. You have simply GOT to hear it!
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