Mit dieser ungewöhnlichen Einspielung russischer Klaviermusik legt audite seine zweite SACD-Surroundsound-Produktion vor: Prokofievs Klaviersonate Nr. 8 entstand in einer für den Komponisten schwierigen Lebensphase: Nach achtzehn Jahren im westlichen Exil kehrte er 1936 aus Paris nach...mehr
"Die lyrische Melancholie und virtuose Brillanz der 8. Klaviersonate von 1944 ist bei Nabioulin in besten Händen, ebenso die 1917 entstandene, Klassizismus und Romantik reflektierende 4. Sonate. Dazu gibt es zwei Préludes von Rachmaninow. Eine auch aufnahmetechnisch hervorragende Visitenkarte." (Crescrendo)
Details
Sergei Prokofiev & Sergei Rachmaninov: Piano Works | |
Artikelnummer: | 92.513 |
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EAN-Code: | 4022143925138 |
Preisgruppe: | ACX |
Veröffentlichungsdatum: | 1. März 2004 |
Spielzeit: | 61 min. |
Informationen
Mit dieser ungewöhnlichen Einspielung russischer Klaviermusik legt audite seine zweite SACD-Surroundsound-Produktion vor:
Prokofievs Klaviersonate Nr. 8 entstand in einer für den Komponisten schwierigen Lebensphase: Nach achtzehn Jahren im westlichen Exil kehrte er 1936 aus Paris nach Moskau zurück. Zunächst konnte er seinen westlich geprägten Lebensstil aufrecht erhalten, doch dann schmolzen auch seine Privilegien zunehmend dahin. Seine veränderte persönliche Situation spiegelt sich auch in der achten Sonate, die erheblich lyrischere, fast resignative Töne anschlägt als die aufrührerische siebte Sonate. Doch auch der „muskulöse“ Prokofiev kommt nicht zu kurz!
Prokofievs Klaviersonate Nr. 4 entstand bereits im Jahr 1917 und ist als Reaktion auf den Selbstmord des Freundes Max Schmidthof zu verstehen, dem sie auch gewidmet ist. In ihr verbinden sich schweifende Harmonik und reich verzierte Themen zu fast improvisatorisch Anmutendem, ein feuriges Finalrondo setzt den Schlusspunkt; doch das Herzstück ist das Andante assai, in dem ein Kritiker nach der Uraufführung sogar etwas „Chopin-Verwandtes“ entdeckte.
Rachmaninovs Préludes entstanden in zwei Phasen: zunächst die 10 Préludes des Op. 23, dann etwa sieben Jahre später die 13 Préludes des Op. 32, dem Rachmaninov das frühe cis-Moll Prélude Op. 3 Nr. 2 hinzufügte und so die an Bach angelehnte Anzahl von 24 Préludes erreichte. Hier hören Sie aus beiden Phasen jeweils ein Prélude: Das ges-Moll Prélude aus Op. 23 zeigt deutlich, dass jeder barockisierende Effekt verschwunden ist und Rachmaninov an seine Stelle die romantische Ausdruckswelt und die Klaviertechnik des ausgehenden 19. Jahrhunderts setzt. Im E-Dur Prélude aus Op. 32 erlebt man den zupackenden, motorischen Stil des Komponisten, der eine publikumswirksame Erweiterung in seinem Konzertrepertoire bildet.
Mit Alexeï Nabioulin konnte einer der interessantesten Nachwuchspianisten unserer Zeit für diese Aufnahme gewonnen werden: Mit dem 1. Preis beim International Piano Competition in Dublin im Jahr 2000 und dem 2. Preis beim Internationalen Tschaikowsky Wettbewerb in Moskau im Jahr 2002 gelang ihm der internationale Durchbruch. Seither ist er ein in aller Welt gefragter Künstler. Alexeï Nabioulins Interpretation der hier eingespielten Werke zeigen eine sehr persönliche und höchst interessante Annäherung an die Klangwelt der Komponisten. Gerade das macht diese Aufnahme zu einer Entdeckungsreise in die Welt der russischen Klaviermusik.
Besprechungen
Pforzheimer Zeitung | 18.03.2005 | Thomas Weiss | 18. März 2005
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Pizzicato | 9/2004 | Guy Wagner | 1. September 2004 Viel versprechender Virtuose
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Sodann die Annäherung des jungen sibirischen Pianisten Alexeï Nabioulin, mit 25 Jahren bereits mehrfacher Preisträger: Ihm kommt es nicht auf eine nur technisch brillante Einspielung von zwei der interessantesten Sonaten von Prokofiev an, zwischen denen Welten liegen: der revolutionäre Aufbruch von 1917, Stalin, der Zweite Weltkrieg und seine Millionen Toten. Nabioulin verdeutlicht die geistige Entwicklung des Komponisten, seine ursprüngliche Radikalität, seine Auseinandersetzung mit dem furchtbaren Regime des ‚Väterchens’, die innere Trauer, aber dazu auch des Komponisten Sinn für Klang und Farbe: Hier ist im Klavier eingefangene symphonische Dichte.
Zwar reicht Nabioulin nicht an Emil Gilels oder Swjatoslaw Richter in der 8. ungemein komplexen Sonate von Prokofiev heran, da ihm noch etwas am ‚großen Atem’ fehlt, aber der von ihm gestaltete Aufbau des Werkes ist immer kohärent und innerlich schlüssig. Interessant ist auch seine Auslegung der 4. Sonate ‚Aus alten Heften’, die er etwas weniger tiefsinnig auslegt als Nikolai Lugansky – meine erste Wahl –, aber sehr konsequent und lyrisch. Nabioulin hat nicht vergessen, dass dies eine Trauerarbeit Prokofievs ist über den Freitod seines Freundes Max Schmidthof, dem das Werk gewidmet ist. Die motorische Ironie des Finales ‚Allegro con brio, ma non leggiero’ hat der junge Könner bestens eingefangen.
Erstaunen tun aber die beiden Präludien von Rachmaninow, die sich zwischen diesen erratischen Blöcken von Prokofiev ‚verirrt’ zu haben scheinen und sich hier kaum zurechtfinden, auch wenn man immer wieder die Expressivität und die Anschlagskunst des viel versprechenden Pianisten bewundern muss.
www.anaclase.com | 7/2004 | Hervé Koenig | 1. Juli 2004
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Audiophile Audition | July-August 2004 | John Sunier | 1. Juli 2004
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Piano News | 4/2004 | Helmut Peters | 1. Juli 2004
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Fono Forum | 7/2004 | Attíla Csampai | 1. Juli 2004
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Für diese Mehrkanalaufnahme verpflichtete er den 25 Jahre alten sibirischen Pianisten Alexei Nabioulin, der sich mit zwei Klaviersonaten Prokofieffs und einigen Préludes von Rachmaninoff auch musikalisch als echte Neuentdeckung erweist.
Das seit Kindesbeinen an in der Öffentlichkeit agierende Alt-Wunderkind entpuppt sich als abgeklärter Klangmagier, der in beiden weniger bekannten Prokofieff-Sonaten Nr. 4 (von 1917) und Nr. 8 (von 1944) fernab von allem üblichen Virtuosengedonnere die komplexen emotionalen Tiefenschichten, die Erzählkraft, die lyrischen Schönheiten und die Melancholie des „Bürgerschrecks“ Prokofieff freilegt und mit betörendem Klangsinn seine Verwurzelung in der großen musikalischen und literarischen Tradition Russlands verdeutlicht. In Nabioulins Seelenexkursionen spürt man auch den genialen Klangfarbenzauberer und den großen Operndramatiker Prokofieff. Solche ernsthaften Debütscheiben wünscht man sich gerne öfters.
Wir werden uns langsam daran gewöhnen müssen, dass der musikalische und interpretatorische Fortschritt sich in Zukunft bei den Independents, bei den kleinen Enthusiasten-Labels abspielt.
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Crescendo | 2/2004 | Dietholf Zerweck | 1. April 2004
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