With Origin, the ARUNDOSquintett present four wind quintets, composed by György Ligeti, Thomas Blomenkamp and – in premiere recordings – Manfred Trojahn and Maximilian Guth, all inspired by other cultures.more
"Das Arundos-Quintett spielt alles mit beeindruckender Intensität und Präzision, gestochen scharf in den rhythmischen Korrespondenzen, weitbogig in den lyrischen Linien, fantasievoll bei experimentellen Spieltechniken." (Rheinische Post)
Details
Origin
ARUNDOSquintett plays Blomenkamp, Trojahn, Guth & Ligeti |
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article number: | 97.798 |
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EAN barcode: | 4022143977984 |
price group: | BCA |
release date: | 6. May 2022 |
total time: | 57 min. |
Bonus Material
Informationen
With their debut album Origin, the ARUNDOSquintett demonstrate their joy of playing, their virtuosity and their chamber music credentials, performing wind quintets by four composers who, like the ensemble, have made North Rhine-Westphalia their home in very different ways: György Ligeti, Thomas Blomenkamp and - in premiere recordings - Manfred Trojahn as well as Maximilian Guth.
Influences and inspiration ranging from Balkan folk music in Ligeti's early Six Bagatelles, through African trance music in Guth's current composition NGOMA and the spirit of French modernism in Trojahn's and Blomenkamp's works provide the classical wind formation of flute, oboe, clarinet, horn and bassoon with new, exceptional life for the twentieth and twenty-first centuries. The ARUNDOSquintett excels equally with soloistic individuality and homogeneous ensemble.
Reviews
Rohrblatt | Jg. 38 (2023), Heft 3 | Dr. Diether Steppuhn | October 1, 2023 Fünffach leuchtende Bläserfarbigkeit
Fünf junge Musiker entscheiden sich für je ein Blasinstrument und seine Verwendung in der klassischen Musik, lernen und studieren es, werden damitMehr lesen
Jeder und jede der Fünf fand in der neuen Wahlheimat bald eine prominente Anstellung in einem Orchester des Landes: Anna Saha vor fünf Jahren als Soloflötistin im Sinfonieorchester Aachen, Yoshihiko Shimo vor vier Jahren als Solooboist bei den Niederrheinischen Sinfonikern der Theater Mönchengladbach/Krefeld, die Hornistin Lisa Rogers aus den USA vor elf Jahren als Solohornistin bei den Düsseldorfer Symphonikern und Yuka Maehrle vor zwölf Jahren als Solofagottistin bei der Nordwestdeutschen Philharmonie in Herford. Christine Stemmler war Klarinettistin bei den Essener Philharmonikern und stellvertretende Soloklarinettistin im Philharmonischen Orchester Hagen, ist jetzt freischaffende Musikerin und Klarinettenlehrerin an der Musikschule Rhein-Kreis Neuss.
Die Anregung für den Namen ihres Ensembles fand sich in der Pflanzenwelt: Denn ein Fahlrohr, aus dessen Holzstängeln bevorzugt Rohrblätter auch für drei der verwendeten Instrumente hergestellt werden, heißt botanisch Arundo donax [Riesenschilf oder Spanisches Rohr]. Eine Firma Arundos Reeds in Waldbröl im Oberbergischen Kreis des NRW-Regierungsbezirks Köln fertigt solche Rohrblätter.
Vier Werke für Bläserquintett enthält die CD und ihre Komponisten haben auch alle einen sinngebenden eigenen Bezug zum Rheinland. Der Booklet-Text findet im vieldeutigen Begriff "Origin" – das englische Wort ziert in Großbuchstaben als Motto das CD-Cover – einiges, was dem Ensemble für die Werkauswahl mitbestimmend war: Herkunft, Heimat, Inspirationsquelle, Identität. Man liest im Beiheft dazu dies: "György Ligeti entdeckte 1957/58 im Studio für Elektronische Musik des WDR in Köln sich selbst und die Neue Musik; Manfred Trojahn lehrte von 1991 bis 2007 als Professor für Komposition an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf; der Lebens- und Arbeitsmittelpunkt des gebürtigen Düsseldorfers Thomas Blomenkamp liegt im Rheinland; der in Bielefeld geborene Komponist Maximilian Guth legt einen besonderen Fokus auf interkulturelles künstlerisches Arbeiten." Die vier Bläserkompositionen auf der CD, heißt es im Booklet weiter, seien allesamt von anderen Kulturen inspiriert: bei Ligeti durch die ursprünglichen Klänge der Volksmusik des Balkans und bei Guth von ostafrikanischer Trance-Musik, bei Blomenkamp und Trojahn durch Esprit und Raffinesse der französischen Moderne.
Schon die Anordnung der Werke fesselt die Aufmerksamkeit: Der Bogen spannt sich von Blomenkamps "Sieben Rhythmischen Nachspeisen" bis zu Ligetis "Sechs Bagatellen". Blomenkamp verneigt sich verschmitzt vor Eric Satie mit seinen Schmankerln zum Genießen, originell, frech, kurz (nur wenige länger als zwei Minuten). Ligetis charmante Petitessen ähnlicher Machart bekommt man gerade öfter zu hören, weil überall des Komponisten 100. Geburtstag gefeiert wird, sogar bis ins Programm der Salzburger Festspiele. Dazwischen liegen Trojahns dreisätzige Sonata III und Guts NGOMA, beides schwerere Kost, weit entfernt vom Unterhaltungscharakter des klassischen Bläserquintetts, das damit vor zweihundert Jahren eine Musikform prägte, die von Wien aus zahllose große und kleine Adelshöfe Europas mit Backgroundmusik versorgte. Trojahn nimmt das lateinische sonare im Titel seines Stücks ernst: Er lässt im Kopfsatz zehn Minuten lang die fünffache Vielfarbigkeit der Blasinstrumente in einer faszinierenden Verschränkung des jeweils eigenen Klangs in allerhand modernen Spieltechniken und Soundschnipselchen so ineinanderfließen, wie man das bei Messiaen und der Groupe des Six findet: Rhythmisch kaum strukturierte Klangschnippelchen changieren zwischen zarten Klangwölkchen und harten Reibungen, Mischklang und solistische Kurzpassagen wechseln sich ab und das setzt sich in den beiden fünf Jahre später hinzugefügten Sätzen in verstärkt spontan wirkendem Einsatz der Stimmen fort – verstörend und doch wieder faszinierend, vor allem aber ungemein expressiv und nur mit einem hohen Maß an interpretatorischer Disziplin der Musiker zu erreichen. Die hier wohl erstmals erklingende Darstellung der ganzen dreisätzigen Sonata erscheint gleichsam als Uraufführung eines Gesamtwerks, das den Anlass seiner zeitlich separaten Entstehung nicht widerspiegelt – der erste 1992 eine Jubiläumsfeier des Kasseler Museums für Sepulkralkultur, der zweite eine Bitte des SWR um weitere Sätze, die 1997 in Stuttgart uraufgeführt wurden. Dieses vielfarbige Pasticcio – der Komponist nennt die Sätze "Sonnenstücke" – ergötzt Hörer vor allem im Mittelsatz mit skurrilen Figuren, und in meinen Ohren erreicht der Schlusssatz mit seinem Suchen nach Harmonie das erwähnte "Klingen" dann doch, wenn auch in einer schrägen Grimasse, die schmunzeln macht.
Nachhaltig beeindruckt hat mich NGOMA, das Zwölfminutenstück des 31-jährigen Maximilian Guth, der sich interkultureller Musikforschung und -ausübung verschrieben hat. Seine beim Label Decurio erschienene Produktion "Fremd bin ich eingezogen" erregte Aufsehen; denn mit aktuellem Bezug auf weltweite Flüchtlingsbewegungen wird Schuberts "Winterreise" vom Ensemble Asambura gespielt, einer Gruppe von meist jungen Instrumentalisten aus allen Erdteilen, die unter Guths Leitung das Werk auch mit Instrumenten der Weltmusik spielen. Angereichert mit Musik und Texten altpersischer Kultur und Kunst – es geht Guth auch immer um interreligiöse Kommunikation, so auch hier – verwandelt sich das Werk in ein bewegendes Weltepos eigener Art. Auf Bitten des ARUNDOSquintetts steuerte er deren Dankes-CD die Komposition NGOMA bei. Das Wort – so liest man es im Booklet – "bezeichnet im afrikanischen Swaheli die Interaktion von Musik, Trance, Rhythmus, Tanz, Trommelzeremonie und gesellschaftlichem Ereignis, die Bewegung und Spiritualität miteinander verbindet." Musikalische Trance suche dabei Verbindung zu den Ahnen, das sei typisch für viele ostafrikanische Kulturen. Schon nach wenigen Takten vermittelt sich mir im schwebend-flirrendem Klang der fünf Instrumente eine Ahnung dessen, was dem Komponisten aus eigenem Miterleben musikalisch weiterzugeben vorschwebt. Es dauert ein wenig, bis die sonoren Liegeklänge des Ensembles mit kurzen feinen Trommelakzenten aufgelockert werden und sich dann immer mehr in Geräusche verwandeln, aus dem sich ein Sehnsuchtsruf löst, sich entfernt und irgendwo im Nirwana zu verschwinden scheint. Ich erlebte selber einmal wilde Derwischtänze im sudanesischen Khartum, wo Tänzer in Trance fielen und Körper auf der Erde zuckten, ich erlebte im nordpakistanischen Hunza/Karimabad einen Schamanen, der zur oboenähnlichen Musik einer Mizmar und einer Trommel in weiten Sprüngen einen Kreis tanzte und sein langes schwarzes Haar hinter sich herfliegen ließ – beides waren spirituelle Tänze zur Jenseitsbeschwörung; in Maximilian Guths Komposition kam es nicht zu solchen Ekstasen und doch werden spirituelle Energien im Spiel des Quintetts spürbar.
Die in Form und Klang so große Vielfalt der Musikstücke ist für die fünf Interpreten eine Herausforderung, die sie mit makelloser Technik und in ihrem in alle Facetten und Nuancen farbenreich aufeinander abgestimmten Zusammenspiel beeindruckend meistern. Als Dankgeschenk können sich das Rheinland und seine Obrigkeit mit dieser Produktion reich beschenkt fühlen.
Neue Musikzeitung | HörBar - 5. Dezember 2022 | Michael Kube | December 5, 2022 | source: https://hoerbar....
Maximilian Guth [ist] es mit seinem NGOMA (2020) gelungen, dem ARUNDOSquintett spielerisch spirituelle Klänge zu entlocken. Hier überzeugt mich das agile Ensemble am meisten, weil es den tonlichen Qualitäten nachspürt.Mehr lesen
Tibia | 26.09.2022 | Frank Michael | September 26, 2022 | source: https://www.moec...
Diese Neuerscheinung lohnt sich auf jeden Fall anzuhören. Das junge Quintett wurde 2013 an der Musikhochschule Köln gegründet: Anna Saha (Flöte),Mehr lesen
Thomas Blomenkamp, geboren 1955, stellt mit seinen Sept desserts rhythmiques von 2006 abwechslungsreiche Miniaturen, kleine Charakterstücke vor, in denen alle Mitglieder des ARUNDOSquintetts brillieren können. Als ein weiteres sehr originelles Werk entpuppt sich NGOMA aus dem Jahre 2020 von dem jetzt 30jährigen Komponisten Maximilian Guth. Laut der umfangreichen Booklet-Einführung bezeichnet das Wort Ngoma im Swahili die Interaktion von Musik, Trance, Rhythmus und Tanz. Diese Idee wird staunenswerter Weise umgesetzt. Mit diesem außereuropäisch inspirierten Werk kommt noch eine neue, andersartige Dimension auf die CD. Diese CD lässt die Farbigkeit des Bläserquintettsatzes, auch durch die Ausführungsbrillanz wunderbar aufleuchten. Sehr empfehlenswert.
Fono Forum | August 2022 | Dirk Wiesehollek | August 1, 2022
Eine längst überfällige Idee, das Debut des Kölner ARUNDOSquintetts, das unter dem Titel "Origin" den farblichen Reiz einerMehr lesen
Die "Sept desserts rythmiques" (2006) von Thomas Blomenkamp hätten auch im Paris der 1920er-Jahre geschrieben worden sein können und machen ihrem Namen alle Ehre: tänzerische "Nachtische" mit Divertimento-Charakter im Geist der Groupe des Six.
Ebenfalls hörbar französisch beeinflusst, aber von anderem kompositorischen Kaliber ist Manfred Trojahns "Sonata III" (1991/95). Sie scheint der sprunghaften Rhythmik und schillernden Harmonik Olivier Messiaens die Ehre zu erweisen. Anna Saha (Flöte), Yoshihiko Shimo (Oboe), Christine Stemmler (Klarinette), Lisa Rogers (Horn) und Yuka Maehrle (Fagott) machen diese Ersteinspielung mit wuchtiger Klangpräsenz und solistischem Feinschliff zum Glanzstück.
Weniger überzeugen will NGOMA (2020) von Maximillian Guth, der regelmäßig in interkulturellen Dialogen über den europäischen Tellerrand hinausblickt. Das auf spirituelle Aspekte ostafrikanischer Musikkultur abhebende Stück ist aber gerade in seinen rhythmischen Partien etwas dünn gestrickt. Dass da weit mehr geht hinsichtlich der Transformation außereuropäischer Musik, hat nicht zuletzt György Ligeti bewiesen. Sein frühes Bläserquintett (1953), ein Klassiker des Genres, fungiert hier als quicklebendiger Rausschmeißer, dessen burlesker, hintergründiger Charme im oberen Tempobereich entfaltet wird.
Rhein-Main Magazin | 07/22 | Sebastian Laux | July 1, 2022
Das ARUNDOSquintett stellt mit seiner Debüt-CD Origin Spielfreude, Virtuosität und kammermusikalische Stärke unter Beweis – mit BläserquintettenMehr lesen
The Art Music Lounge | MAY 20, 2022 | Lynn René Bayley | May 20, 2022 | source: https://artmusic... The ARUNDOSquintett Plays Modern Music
[...] the real gems on this set are Ligeti’s 6 Bagatelles, played with zest and drive by the quintet. In fact, this may be the best performance I’ve yet heard of them: beautiful tones, perfect blends, and just the right amount of drive and “bite” in the playing.Mehr lesen
www.pizzicato.lu | 06/05/2022 | Uwe Krusch | May 6, 2022 | source: https://www.pizz... Interkulturell eingefärbte Bläserquintette
Auch wenn sowohl die Komponisten wie auch die Interpreten ihre Heimat in Nordrhein-Westfalen gefunden haben bzw. hatten, so spielen in dieMehr lesen
Die Desserts Rythmiques bieten gleich zu Beginn kurze Delikatessen an, die bei Satie ihre Inspiration gefunden haben. Die Sonate von Manfred Trojahn lässt an die Groupe des Six in Frankreich denken. NGOMA von Maximilian Guth, entstanden aus einem Kompositionswettbewerb des ARUNDOSquintetts, spielt auf die Beziehung von Musik und Trance bei den Swahili an. Die Bagatellen von Ligeti sind schließlich von Bartok und Stravinsky inspiriert, entstanden aber in künstlerischer Isolation im kommunistischen Ungarn.
Das ARUNDOSquintett hat sich in seiner Region seit Jahren etabliert. Darüber hinaus hat es mit seinen Konzerten der Formation des klassischen Bläserquintetts einen festen Platz im Betrieb gesichert. Mit viel Elan, Akkuratesse und auch Fantasie gestalten sie die Kompositionen, die zwischen solistischem Gestus und dichtem Ensemblespiel eine breite Palette an Ausdrucksmöglichkeiten bieten, die die Interpreten geschickt und gekonnt nutzen. Damit stellen sie die unterschiedlichen Klangfarben der Instrumente geschickt in den Dienst der Stücke, aber bieten sich damit auch selber die Projektionsfläche, um ihr Ensemble zu entwickeln und das Spiel weiter zu verfeinern.
Sie geben den vier hier vorgestellten Kompositionen jeweils einen ganz anderen Charakter, was diese Aufnahme zu einer ungemein abwechslungsreichen und spannenden Hörreise macht, bei der man auch die unterschiedlichen Hintergründe der Musik nachvollziehen kann.
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Even though both the composers and the performers have found or had their home in North Rhine-Westphalia, other cultural influences characterize the compositions. And also the performers have a mixed background. Thus, there are no folksy sounds on this CD, but multi-layered works.
The Desserts Rythmiques offer short delicacies right at the beginning that found their inspiration in Satie. The Sonata by Manfred Trojahn brings to mind the Groupe des Six in France. NGOMA by Maximilian Guth, resulting from a composition competition of the ARUNDOS Quintet, alludes to the relationship of music and trance among the Swahili. Finally, Ligeti’s Bagatelles are inspired by Bartok and Stravinsky, but were composed in artistic isolation in communist Hungary.
The ARUNDOSquintett has established itself in its region for years. In addition, it has secured a permanent place with its concerts of the formation of the classical wind quintet. With a lot of verve, accuracy and also fantasy they shape the compositions, which between soloistic gesture and dense ensemble playing offer a wide range of expressive possibilities. In this way they skilfully place the different timbres of the instruments at the service of the pieces, but also offer themselves the projection surface to develop their ensemble and further refine their playing.
They give each of the four compositions presented here a completely different character, which makes this recording an immensely varied and exciting listening journey in which one can also understand the different backgrounds of the music.
Rheinische Post | DIENSTAG, 3. MAI 2022 | Dr. Wolfram Goertz | May 3, 2022
Von Meerbusch nach Tansania
Die großartige CD „Origin“ des Arundos-Bläserquintetts bietet rheinische Moderne
Auf der neuen CD des Arundos-Quintetts erleben wir ein Meisterwerk, lange haben wir nicht mehr etwas so Großartiges für diese Besetzung gehört.Mehr lesen
Das kann man auch von den Nachspeisen aus der Confiserie des 1955 in Düsseldorfer geborenen (und in Meerbusch lebenden) Komponisten Thomas Blomenkamp sagen, um die es hier geht. Diese sieben kleinen Desserts sind jedoch nicht hochkalorisch und cremig, kein fettes Naschwerk, sondern eher ein fortgesetzter Prickel, ein Gaumenkitzel nach Art eines Sorbets. Die kurzen Stücke werden zuweilen von repetitiven Feldern durchpulst, von Witz und schön abgeschmeckten Harmonien getönt.
Die Platte (die beim Label Audite erschienen ist) trägt den vielversprechenden Titel „Origin“, also „Ursprung“. Die Werke klingen tatsächlich wie frisch von der Quelle geschöpft. Zwar stammt die „Sonata III“ des Düsseldorfer Komponisten Manfred Trojahn aus dem Jahr 1995, doch hat sie bis heute nichts von ihrer Substanz, ihrer strahlenden Tiefe verloren. Im langsamen Schlusssatz fühlt man sich an die ausgereizten Harmonien Olivier Messiaens erinnert. Ganz andere, nämliche exotische Welten betritt man in „Ngoma“ des 1992 in Bielefeld geborenen Maximilian Guth, ein apartes Werk, das den Hörer aus Europa nach Tansania versetzt – zuerst in rituellen Aufruhr, dann in Trance.
Dagegen ist man in den sechs legendären Bagatellen von György Ligeti fast wieder auf vertrautem Gebiet. Diese Musik, ein Standardwerk für diese Besetzung, ist über jeden Zweifel erhaben und ein krönender Abschluss der auch klanglich vorzüglichen CD.
Das Arundos-Quintett spielt alles mit beeindruckender Intensität und Präzision, gestochen scharf in den rhythmischen Korrespondenzen, weitbogig in den lyrischen Linien, fantasievoll bei experimentellen Spieltechniken. Die fünf Musiker sind Anna Saha (Flöten), Yoshihiko Shimo (Oboe, Englischhorn), Christine Stemmler (Klarinette), Yuka Maehrle (Fagott) – und das Horn spielt Lisa Rogers, die eine Solo-Stelle bei den Düsseldorfer Symphonikern bekleidet.
Also eine großartige Platte, die Düsseldorfer Musikfreunde aus vielfacher Erwägung besitzen sollten.
Rondo | Jg. 31 - 3|22 | Eleonore Büning | May 1, 2022
Unterm Strich
Ramsch oder Referenz? CDs, vom Schreibtisch geräumt
"Origin“ [...] präsentiert in einem herrlich blühend-plüschigen Klangbild und mit gestochen scharfer Logik ausschließlich zeitgenössische Musik.Mehr lesen
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