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Paul Dessau’s opera Lanzelot was one of the most significant and elaborate operas to be premiered in the GDR – a political fairy tale of the people who would rather live under the protection of a tyrant than dare try true freedom. More than half a century after its East Berlin premiere (1969), Dessau’s magnum opus is released on CD for the first time in an exemplary recording by the Deutsches Nationaltheater and the Staatskapelle Weimar as well as the Theater Erfurt.more
Staatskapelle Weimar | Opernchor des Deutschen Nationaltheaters Weimar | Chor des Theaters Erfurt | Kinderchor schola cantorum Weimar
Dominik Beykirch
"Daunting challenges to the sizeable cast and orchestra are handed expertly in this vibrant live account from Weimar." (Gramophone)
Track List
Details
Paul Dessau: Lanzelot | |
article number: | 23.448 |
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EAN barcode: | 4022143234483 |
price group: | BCE |
release date: | 5. January 2023 |
total time: | 129 min. |
Bonus Material
- Digibooklet Lanzelot
- Libretto (Suhrkamp Verlag)
- Portrait Paul Dessau (Gerd Rienäcker, 1979)
- Preface to the premiere (Paul Dessau, 1969)
- Interview directing team Weimar (Konwitschny - Beykirch - Brade)
- Interpretation attempt (Gerd Rienäcker, 1999)
- Info fairy tale template (Arne Langer)
- Press comments on the Weimar premiere
Informationen
Music history encompasses masterpieces which are simply forgotten for a while before being rediscovered in a later era when they act as a mirror of current sensitivities: prominent examples include Mozart's La clemenza di Tito, Schubert's "Unfinished Symphony" or Erich Wolfgang Korngold's opera Die tote Stadt. The reasons for such oblivion are manifold - in the case of Paul Dessau's fairy-tale opera Lanzelot, they are almost certainly political. This also has to do with the fact that Dessau (1894-1979), the son of a Jewish tobacconist from Hamburg, settled in the Soviet occupation zone after exile during the Second World War and lived until his death as a politically loyal but also thoroughly dissident citizen of the GDR.
Through his collaboration with Bertolt Brecht, at the age of sixty Dessau discovered music theatre for himself, whose sole raison d'être, according to him, was to fulfil a political didactic role. Twice he set texts by Brecht to music; for his third opera he turned to the fairy tale The Dragon by the Soviet author Evgeny Schwartz, which the playwright Heiner Müller, alongside Ginka Tcholakova, adapted for him, creating the libretto for Lanzelot. The plot is so controversial that even the original was banned under Stalin. A dragon who liberated the people from cholera a very long time ago now heads up a totalitarian regime, but is loved by his people as he guarantees them order and materialistic wellbeing. The appearance of the self-proclaimed libertarian hero Lancelot triggers resistance among the citizens; in the end, the question emerges as to whether the people are really ready for revolution.
Surprisingly, the material did not meet with resistance from the GDR authorities at the premiere at the (East) Berlin State Opera in December 1969; the production by Ruth Berghaus, Dessau's wife, was restrained in its political statement. Yet Dessau's music was among the most modern and provocative that was permitted in the GDR at the time. The demands on the soloists, chorus and orchestra are colossal, a richly equipped percussion section provides punch, and the composer also makes use of recordings to be played in the auditorium. Nowhere in his oeuvre does Dessau offer up a greater variety of musical styles; from baroque concerto grosso and romantic parodies to agitprop music and modern sounds, he pulls out all the stops. With its plurality of musical styles and its appeal to muster enough courage for true freedom, Lanzelot is the East German counterpart to the equally ambitious "total theatre" piece Die Soldaten by Bernd Alois Zimmermann.
Lanzelot only saw three productions during Dessau's lifetime, then the piece disappeared from the stage, and a recording was never made. Only fifty years after the premiere did the Deutsches Nationaltheater and the Staatskapelle Weimar as well as the Theater Erfurt dare to take on the challenges of this opera once again. In late 2019, Lanzelot was performed in Weimar in a production by Peter Konwitschny and directed by Dominik Beykirch; unfortunately, the planned subsequent run at Erfurt was thwarted by the COVID-19 pandemic. This edited live recording proves the power of Paul Dessau's music and message, which still makes it burningly relevant today, three decades after the end of the Cold War.
Reviews
Classica – le meilleur de la musique classique & de la hi-fi | N° 260 - Mars 2024 | Pierre Flinois | March 1, 2024
L’équipe du Théâtre National de Weimar semble s’amuser, Peter Konwitschny met en scène, ce qui manque à la seule version audio pour être amusante.Mehr lesen
Gramophone | December 2023 | Gavin Dixon | December 1, 2023
What directions did post-Wagnerian opera take in the GDR? Pauls Dessau’s 1969 “Lanzelot” offers some dues. The heraldic setting frames music ofMehr lesen
Das Orchester | 10/2023 | Matthias Corvin | October 1, 2023 | source: https://dasorche...
Das große Orchester wird oft aufgesplittet, der neunstimmige Chor ist extrem gefordert. Stolze dreißig Solopartien erzählen mit viel Sprechgesang die Handlung. In Weimar wurden alle Hauptpartien gut besetzt [...]Mehr lesen
nd
| 24.09.2023 | Kai Köhler | September 24, 2023 | source: https://www.nd-a...
Musikalisches Welttheater
Paul Dessaus Opernhauptwerk »Lanzelot« ist endlich eingespielt
Im Steinzeitdorf herrscht Not. Die Cholera wütet – als Strafe der Götter für die vielen Sünden, wie der Medizinmann verkündet. Vielleicht aberMehr lesen
Klassenherrschaft entstand aus Notwendigkeit; und mit gleicher Notwendigkeit muss sie einige Geschichtsepochen später wieder beseitigt werden. Als die Haupthandlung der Oper einsetzt, diktiert der Drache seine Memoiren und betrachtet eine Vielzahl von Porträts, die seine Wandlung »vom Saurier zum Industriekapitän« zeigen. Er ist nun gewalttätiger Machthaber in einer Stadt, deren Bürger sich ihm gerne unterwerfen. Die jährliche Heirat steht an, wie üblich mit einer Jungfrau, deren Lebenserwartung sehr begrenzt ist. Lanzelot, erprobter Held und Töter von Ungeheuern, kommt an und nähme den Kampf sogar auf, wenn er sich nicht sogleich in Elsa, der aktuellen Heiratskandidatin, verlieben würde. Die Bürger wollen von einer Befreiung nichts wissen; die Arbeiter aber statten ihn mit jenen Waffen aus, die schließlich den knappen Sieg über den Drachen sichern.
Paul Dessaus 1969 an der Berliner Staatsoper uraufgeführte Komposition ist sein Hauptwerk. Trotz der bekannteren Brecht-Zusammenarbeit »Verurteilung des Lukullus«, trotz der vielschichtigen Wissenschafts- und Atomwaffenoper »Einstein«: Nirgends findet sich ein so umfassender Entwurf, der von den Anfängen der Staatengeschichte bis zum Übergang in den Kommunismus reicht. Die künstlerischen Mittel sind entsprechend reichhaltig. Heiner Müllers Libretto nach Jewgeni Schwarz’ Stück »Der Drache« verknüpft Märchenhandlung, Politsatire und Geschichtsdrama. Die Musik reicht von der tonal komponierten Idylle im Vorspiel vor dem Ausbrechen der Seuche bis zur Zwölftönigkeit, von der Übernahme barocker Muster bis zur Jazz-Improvisation. Zu der Schlacht mit dem Drachen zitiert Dessau sozialistische Kampfmusik, nämlich das von ihm komponierte »Lied der Thälmann-Kolonne« aus dem Spanischen Bürgerkrieg. Der Gesang des erschöpften Lanzelot nach dem Kampf mit dem Drachen wird über drei Minuten nur vom Solo-Cello begleitet. An anderen Stellen lärmen Donnerblech und Windmaschine, tönen Lautsprecherdurchsagen und Maschinengewehrgeratter. Zu einer starken Bläser- und Streicherbesetzung treten zahlreiche Schlaginstrumente, für die allein sieben Spieler nötig sind.
Bei oberflächlicher Betrachtung könnte man das Werk mit der Vielzahl seiner Stile für einen Vorläufer der musikalischen Postmoderne halten. Doch hat Dessau damit nichts zu schaffen. Er verabschiedete nicht den geschichtlichen Fortschritt, sondern wollte die Figuren und Szenen mittels sozial bestimmter Musik möglichst klar charakterisieren. Sein politisches Bewusstsein unterscheidet ihn auch von Bernd Alois Zimmermann, der als Avantgardist in der BRD und Außenseiter einer formalistischen Avantgarde mit seinen »Soldaten« ein vergleichbares musikalisches Totaltheater geschaffen hat. Zimmermanns Konzept einer »Kugelgestalt der Zeit« kennt nur immerwährende Gewalt. Der Marxist Dessau dagegen weiß, welcher Kampf nötig ist, um die Klassenherrschaft zu überwinden.
Bleibt aber das praktische Problem des nötigen Aufwands. In Berlin war das Werk elfmal zu hören – nicht wenig für eine Novität, und damit dürfte das an einem derart anspruchsvollen Werk interessierte Publikum auch ausgeschöpft gewesen sein. Zeitnah folgten Inszenierungen in München und Dresden. Dann war die Oper für fast vierzig Jahre verschwunden, bis sich das Nationaltheater Weimar des Werks annahm und Peter Konwitschny es 2019 auf die Bühne brachte. Der Mitschnitt einer Aufführung ist nun auf CD erschienen.
Das Ergebnis verdient in fast jeder Hinsicht Bewunderung. Nicht nur die Hauptrollen sind mit Oleksandr Pushniak (Drache), Máté Sólyom-Nagy (Lanzelot) und Emily Hindrichs (Elsa) hervorragend besetzt. Auch für die sehr zahlreichen Nebenrollen fand das nur mittelgroße Haus überzeugende Sängerinnen und Sänger. Das Ensemble weist ebenso wenig Schwachpunkte auf wie die beteiligten Chöre und die Staatskapelle Weimar unter Dominik Beykirch. Großartiges hat die Klangtechnik geleistet. Die Dynamik ist ausgeschöpft, ohne je übersteuert zu wirken, und auch die komplexesten Schichtungen sind gut durchhörbar. Das trägt dazu bei, die zweifache Qualität von Dessaus Musik zu verdeutlichen: als durchdachte Großform über 130 Minuten hinweg und als szenische Vorgabe für den Gestus der Figuren.
Mürrisch stimmt nur das Beiheft, in dem die Oper als Protest gegen autokratische Herrscher überhaupt, einschließlich Stalin und Walter Ulbricht, hingestellt wird. Doch steht erstens der Drache in seiner letzten Gestalt unmissverständlich für die faschistische Form bürgerlicher Herrschaft. Zweitens ist mit Lanzelots Sieg über ihn noch nichts gewonnen. Die Bürger lügen, dass sie die Freiheit erkämpft hätten und wollen à la früher BRD die Politik des Drachen, den sie nach außen hin verfluchen, fortführen. Lanzelot muss ein zweites Mal eingreifen und die, nun demokratisch getarnte, Klassenherrschaft beseitigen. Erst sein zweiter Sieg führt zu dem utopischen Ausblick, der das Werk beschließt. Fragt man nach der Aktualität der Oper, so ist die Antwort ungemütlich.
The Arts Fuse | July 22, 2023 | Ralph P. Locke | July 22, 2023 | source: https://artsfuse... Opera Album Review: From East Germany With Love — Paul Dessau’s Wild “Lanzelot”
The singers range from the competent to the astounding. [...] The microphones capture everything with a vivid sense of presence.Mehr lesen
Deutschlandfunk | 04.06.2023 "Die neue Platte" | Yvonne Petitpierre | June 4, 2023 | source: https://www.deut...
BROADCAST: Musikalisch packend
Paul Dessaus Oper „Lanzelot“
Tyrannei und mangelnden Widerstand thematisiert die Oper „Lanzelot“ von Paul Dessau und Heiner Müller. 1969 uraufgeführt in Ostberlin,Mehr lesen
Diapason | N° 723 JUIN 2023 | Jean-Claude Hulot | June 1, 2023
Devant la montée du nazisme, Paul Dessau s’exila, d’abord en France puis aux Etats-Unis, où sa rencontre avec Bertolt Brecht allait influencerMehr lesen
Ce cabaret berlinois surdimensionné évoque quelque peu, par son agressive exubérance, Les Soldats de Zimmermann. Pour cette reprise à Weimar en 2019, on salue avant tout la maîtrise technique du chef Dominik Beykirch, qui parvient à garder la cohérence de ce barnum délirant. L’impressionnant Dragon d’Alexander Pushniak nous fait frissonner, tandis que le Lanzelot de Maté Solyom-Nagy paraît plus ridicule qu’héroïque. Seule l’Elsa d’Emily Hindrichs promise au sacrifice parvient à nous toucher dans les quelques pages tendres qui surnagent dans cet océan de dérision grinçante. Pour réellement nous convaincre, un appareil éditorial digne de ce nom n’aurait pas été superflu. Il faut ici se contenter d’une notice (en anglais et allemand seulement), un QR code permettant d’accéder à un livret (en allemand), sans repère ni tracklisting détaillé. Une curiosité plus qu’une révélation.
konkret
| 6/2023 | Berthold Seliger | June 1, 2023
Der Zeigefinger als Flammenwerfer
Die Oper >>Lanzelot<< von Paul Dessau und Heiner Müller ist eine Parabel, die sich gegen autoritäre Regime richtet. Die neue Gesamteinspielung hat Berthold Seliger gehört
Die Staatskapelle Weimar unter Dominik Beykirch, ein erlesenes Sänger/innen-Ensemble sowie die Chöre des Deutschen Nationaltheaters Weimar, des Theaters Erfurt und der Kinderchor Schola Cantorum Weimar haben diese Oper mit enormer Spielfreude, enormem Können und in allen Facetten schillernd eingespielt. Das sachkundige Booklet (Michael Struck-Schloen), aus dem hier auch zitiert wird, setzt noch mal Maßstäbe. Ein reines Vergnügen das alles, eine permanente Herausforderung, und sicher die herausragende Operneinspielung des Jahres.Mehr lesen
Opernwelt | 6/23 | Arno Lücker | June 1, 2023
Der Stachel bleibt
Endlich gibt es die Produktion des DNT Weimar von Paul Dessaus «Lanzelot» auf CD
«Lanzelot» zeitigt eine komplexe Partitur, die von allen Beteiligten hier ungemein leidenschaftlich und emphatisch umgesetzt wird. [...] Die dafür nötige Präzision und Konzentration ist in dieser Produktion überall am Werke.Mehr lesen
Fidelity | 16. Mai 2023 | Dr. Roland Schmenner | May 16, 2023 | source: https://www.fide...
eine intensive und farbenfrohe Neuentdeckung der Oper, die nun in einer musikalisch spektakulären und aufnahmetechnisch hervorragenden Weltersteinspielung dokumentiert wird. [...] Eine wahrliche Bereicherung der Opern-Diskografie.Mehr lesen
Preis der Deutschen Schallplattenkritik | Bestenliste 2/2023 | Robert Braunmüller | May 15, 2023 | source: https://www.scha... Bestenliste 2/2023 PdSK Kategorie "Oper"
Paul Dessaus »Lanzelot«, 1969 in der Berliner Staatsoper uraufgeführt, war lange vergessen. 2019 erlebte das alle Ressourcen eines OpernhausesMehr lesen
Scherzo | N° 395 -Mayo 2023 | Juan Manuel Viana | May 1, 2023 | source: https://scherzo.... Discos Excepcionales de mayo 2023
Su impredecible música [...] es un inusitado compendio de formas, estilos, recursos y sonoridades donde caben el concerto grosso y el jazz, la parodia romántica y la cinta magnetofónica, la cita y la autocita, el folclore y el Agitprop. [...] Todo un feliz descubrimiento en una edición ejemplar.Mehr lesen
Fono Forum | Mai 2023 | Giselher Schubert | May 1, 2023
Paul Dessau widmete seine Oper "Lanzelot" auf ein Libretto von Heiner Müller – sie ist nach Umfang und Besetzung gewiss sein repräsentativstesMehr lesen
Der mittlerweile hochberühmte Librettist verwandelt die mittelalterliche Lanzelot-Sage in ein "zeitloses" Märchen über die Trägheit des "Volkes", das inszenatorisch mühelos den jeweiligen politischen Verhältnissen, in welchem Sinne auch immer, angepasst werden kann. Dessaus wilde, ja abenteuerliche "inklusive" Musik hingegen ist ein Dokument ihrer Entstehungszeit.
Er bietet nahezu alle Verfahren von Schlagzeug-Attacken bis zum Vogelzwitschern auf, öffnet sich allen Musikstilen von der Unterhaltungsmusik bis zur Reihentechnik, zitiert Musik von Bach bis Wagner oder sich selbst. Doch fehlt dieser Musik die innere Mitte, durch welche sie sich von untermalender Hörspielmusik unterscheiden könnte. Dass sich das Opernhaus Weimar diesem Werk mit größter Hingabe widmet, versteht sich fast schon von selbst.
deropernfreund.de | 15. April 2023 | Frank Piontek | April 15, 2023 | source: https://deropern...
„Was mich an der Oper interessiert“, sagte der Librettist, „ist die menschliche Stimme im Kampf mit der Partitur.“ Die menschliche Stimme hatMehr lesen
„Was mich an der Oper interessiert, ist die menschliche Stimme im Kampf mit der Partitur.“ Es ist auch die Stimme, besonders aber die Stimme einer Frau, die den Vergleich mit einem anderen Großwerk der deutschen Nachkriegszeit erzwingt. Emily Hindrichs singt, bisweilen durch zweieinhalb exaltierte Oktaven hindurch, im Stil der Marie in Bernd Alois Zimmermanns „Soldaten“: hochdramatisch, erregt, suggestiv, spitzenscharf. Elsa, das Opfer, das Mädchen, das vom „Drachen“ geheiratet und getötet werden soll, entäußert sich in einer extremen Tessitura, und Hindrichs macht das, an Barbara Hannigan (die Marie der Münchner „Soldaten“) erinnernd, schier betörend. Schier betörend ist die Partitur, ja die gesamte Anlage des Werks, dem zwar nicht mit dem Zimmermannschen Begriff von der „Kugelgestalt der Zeit“, aber mit dessen raumakustischen Überlegungen beizukommen ist – was jede Musik-Inszenierung des integralen Großwerks zu einem Kraftakt macht. Dessau organisierte sein Klangmaterial nicht allein mit der größten Differenziertheit eines monumentalen und kammermusikalischen Klangkörpers der Moderne der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts, in dem die Solobratsche neben dem Wanzenklavier und das Akkordeon neben allen nur möglichen Schlag-, Zupf, Blas- und Streichinstrumenten agiert. Toneinspielungen (wie die des schrecklichen Donnerns des „Drachen“) aus allen Richtungen machen den Besuch in der Oper, d.h.: dem realen und symbolischen Raum, zu einem in jedem Sinne allseitigen Hörvergnügen. Auch die tontechnisch gelungene Aufnahme weiß noch etwas von den geradezu körperlichen Qualitäten einer Musik, die so vielfältig und einfallsreich ist, dass sie sich nicht, 50 Jahre trocken liegend, an der Zeit abgearbeitet hat.
Liegt es allein an den enormen technischen Anforderungen des Apparats, dass „Lanzelot“ in der DDR nicht über die erste Serie kam? Dessau selbst, ein bis zur Grenze loyaler Staatsbürger mit anarchischem Potential, war klug genug, den Bezug des Stoffs zur eigenen, schon damals verknöcherten Staatsführung latent in Abrede zu stellen. Die Vorlage, die berühmte Märchenkomödie von Jewgeni Schwarz, also „Der Drache“, die Parabel über den Kampf eines einsamen Helden gegen ein das Volk knechtendes Ungeheuer, konnte sowohl als „Auseinandersetzung mit dem Faschismus“ (O-Ton DDR 1972) als auch als Auseinandersetzung mit dem Stalinismus verstanden werden; als es 1944 in Moskau gespielt wurde, verbot der Vorsitzende der staatlichen Zulassungsstelle für Bühnenstücke in der UdSSR alle Aufführungen nach der Uraufführung. Kein Wunder: der gefährliche Drache Stalin konnte sich gekränkt fühlen. Erst 1962 konnte es, nach einer, wie wir heute sehen, nur unzureichenden Entstalinisierung, auf eine sowjetische Bühne gebracht werden, doch als sieben Jahre später die „Drachenoper“ (dies der Titel von Müllers Libretto) in der DDR herauskam, war auch hier nur wenig mehr als eine kurze Aufführungsserie möglich – nun lag der Schatten der SED so auf der Oper wie einst auf Brechts und Dessaus Meisterstück von der Verurteilung des Lukullus. Die Utopie einer neuen Gesellschaft, die durch den Drachentöter Lanzelot, der sich zugleich gegen ein opportunistisches Volk zur Wehr setzen muss (all das erinnerte wohl damals zu sehr an die alten und neuen Nazis in der DDR), diese Hoffnung, die vom Heros angestoßen werden soll, war allzu zweideutig, um politisch mit mehr als ein paar wenigen Aufführungen gesellschaftsfähig zu sein. „Alles Gebundene befreit unser Fest. Alles Getrennte vereint unser Fest.“ Das war zwar, im rauschhaften Finale der Oper, nicht jedem hörbar, aber es stand deutlich genug im Text, den der notorisch unzuverlässige Müller dem Musiker zusammen mit Ginka Tscholokowa zur Verfügung gestellt hatte. Da half auch nicht der dem gesungenen Text vorangestellte Prolog, der sich durchsichtig eindeutig gegen die US-amerikanische Einmischungspolitik (Vietnam etc.) wandte. Mag sein, dass auch die Integration eines eigenen Agitprop-Lieds, des „Lieds der Thälmann-Kolonne“ in der Drachenkampfszene, denen, die hören konnten, too much war, um mittel- und langfristig toleriert zu werden.
Für einen heutigen Hörer sind all diese Aspekte so historisch wie zeitlos, auch wenn er nicht zur Kenntnis nimmt, was Peter Konwitschny dem Stoff 2019 in Weimar abgewann. „Dessaus ‚Zauberflöte‘“, wie das Stück von der Dramaturgie beziehungsreich genannt wurde (immerhin ähnelt die verzweifelte Elsa ein wenig der Pamina, Stichwort: Dolch und Tod), hat genug musikalische Meriten, um als Kunstwerk sui generis rezipiert zu werden. Hört man sich die Oper einmal und nocheinmal und wieder an, wird man nicht umhin kommen, festzustellen, dass Totalitarismus auf der Opernbühne viel Spaß macht – wenn sich nicht gerade lyrische Reflexionen auf die Operngeschichte in den Partiturtext einschleichen, die auf ihre Weise Freude machen. Waren auch Richard Strauss‘ Klangästhetik und Stoffe denkbar weit vom „Lanzelot“ entfernt, so machte sich Dessau das Vergnügen, ein Terzett dreier verlogener Freundinnen der Elsa im Stil der drei mythischen Damen der „Ariadne“ kantilisieren zu lassen. Unverstellte Parodie herrscht dort, wo sich der Diktator einen Siegfried-Sänger vorführen lässt, der Wagner direkt zitiert. Hört man ein „barockes“ Konzert, klingt‘s wie ein Widerhall aus den 20er Jahren, die Dessau zwar stark geprägt haben, in denen er jedoch stilistisch nicht stecken blieb – im Gegenteil: seine Palette an Tönen ist denkbar bunt, vom unheimlich impressionistischen, einen paradiesischen Zustand ausmalenden Vorspiel über die „Steinzeit“-Perkussionen zu den Geräusch- und Gesangssequenzen eines durchmischten, ja: Unterhaltungstheaters. Die Aktualität dieses großen Stücks besteht vielleicht weniger in dem, was man gemeinhin „Inhalt“ nennt (der ja nicht zufällig von Konwitschny seines einstigen Anlasses entkleidet wurde), als in der Freiheit und absoluten Kompetenz des Komponisten, der sich einen Teufel um ästhetische Dogmen scherte. Ein Grund mehr, die Aufnahme als das zu preisen, was sie trotz vorliegendem Generalprobenmitschnitt ist: ein Ereignis.
Es liegt nicht so sehr an einzelnen Sängern. „Was mich an der Oper interessiert, ist die menschliche Stimme im Kampf mit der Partitur.“ Herausragend: Emily Hindrichs, der Drache des Oleksandr Pushniak, der Lanzelot des Máté Sólyom-Nagy, der Bürgermeister (der sich zum Präsidenten hochlügt) des Wolfgang Schwaninger und Uwe Stickerts Heinrich. Man spürt, Stichwort „Kampf“, fast unausgesetzt den Druck, der in den Vokalapparaten der Interpreten aufgebaut werden musste, um der Intensität ihrer Rollen gerecht zu werden; wenn Lanzelot nur zusammen mit einem Solovioloncello seine Stimme erhebt, darf sich auch der Hörer vom köstlichen Nerventheater des Paul Dessau erholen. Wunderbar auch der Kater Daniela Gerstenmeyers – und der Chor des Deutschen Nationaltheaters, der zusammen mit dem Chor des Theaters Erfurt und nicht zuletzt dem Kinderchor der schola cantorum weimar der kollektiven Monsterpartei gerecht wird. Dominik Beykirch steht am Pult der Staatskapelle Weimar und hält den Apparat mit all seinen Brutalismen und Lyrismen hervorragend zusammen. „Der Rest ist Freude. Freude der Rest.“ Ita est – im Finale wird die Utopie zum Klang, und der Rest ist eine einzige Freude über die Einspielung einer Oper, von der die meisten Opernfreunde bislang nicht wussten, dass man sie schon seit einem halben Jahrhundert vermisst hat.
Übrigens: Wer das Libretto im gut gemachten, mit einem musikalischen Durchgang durchs Stück (geschrieben vom Dirigenten) und einer Einordnung des Werks versehenen Büchelchen zur Doppel-CD vermisst, könnte es entweder im Netz oder in der Bibliothek finden. Müllers „Drachenoper“ wurde gleich mehrmals, in Dessaus Libretti wie in den beiden Müllerschen Werkausgaben, veröffentlicht, 1975 im vierten Bändchen der schönen Original-Edition des Rotbuch-Verlags, dort zusammen mit seinen „Sechs Punkten zur Oper“, also in „Theater-Arbeit“. Um seine Thesen zu legitimieren, griff Müller damals zum üblichen Mittel: Man zitierte an einer einzigen Stelle irgendeinen sozialistischen Klassiker oder einen lebenden Staatsrepräsentanten. In diesem Fall musste Walter Ulbricht dran glauben: Bei Anwendung der komplexen Fließbauweise werde „der Bauarbeiter zum Dirigenten der Baustelle“. Das war listig ausgesucht. Hört man in die Aufnahme hinein, spürt man die Arbeit am monumentalen Bau der Oper – ohne deren Schönheiten aus dem Ohr zu verlieren.
https://svensopernparadies.wordpress.com | März 12, 2023 | Sven Godenrath | March 12, 2023 | source: https://svensope...
Der Opernchor des DNT, der Chor des Theaters Erfurt, der Kinderchor schola cantorum weimar gestalten ihren Part mitreißend aus. Ein Werk das nicht nur Fans von Paul Dessau begeistern dürfte.Mehr lesen
BBC Music Magazine | March 2023 | George Hall | March 1, 2023
Paul Dessau (1891-1979) conducted in various German opera houses before, as a Jew, being forced to emigrate in 1933, first to France, then the USMehr lesen
Lanzelot (Berlin, 1969) presents an allegorical fairytale in which the eponymous hero challenges and eventually defeats the tyrannical monster. Its libretto, a heavy-handed attack on the GDR’s capitalist bogeymen (at one point the Dragon is described as half dinosaur, half captain of industry!), has little dramatic nuance but some brilliance in the writing. The score employs substantial forces and parodies many styles. In this 2019 Weimar recording, the three main principals work hard at their vocally punishing roles: Máté Sólyom-Nagy as Lanzelot, Oleksandr Pushniak as the Dragon and Emily Hindrichs as Elsa, the woman they fight over. Dominik Beykirch is the secure conductor. There’s a German-language libretto, but no synopsis.
Theater der Zeit
| März 2023 | Thomas Irmer | March 1, 2023
Mehr als nur ein Dokument
Die Oper "Lanzelot" von Paul Dessau und Heiner Müller erstmals in einer CD-Edition
Die bei dem Detmolder Label audite erschienene Aufnahme der Weimarer Premiere [...] ist ein Klangkunstwerk dieser besonderen Musik, die vom lyrischen Vorspiel bis zu den monumentalen Tongebilden auch ganze Entwicklungen der Musikgeschichte zusammenhören und gewiss auch Paul Dessau selbst neu entdecken lässt. [...] die Größe dieses Unternehmens ist in der Aufnahme unerhört sinnlich zu erfahren.Mehr lesen
Records International | March 2023 | March 1, 2023 | source: https://www.reco...
Dessau, the son of a Jewish tobacconist from Hamburg, settled in the Soviet occupation zone after exile during the Second World War and lived untilMehr lesen
klassik.com | 28.02.2023 | Karin Coper | February 28, 2023 | source: https://magazin.... Kampf dem Drachen
Der Mitschnitt von Paul Dessaus 'Lanzelot' aus dem Nationaltheater WeimarMehr lesen
Weser-Kurier
| 25./26. FEBRUAR 2023 | Sebastian Loskant | February 25, 2023
TIPPS ZUM WOCHENENDE
Der Drache, der der DDR zu heiß wurde
Das vorzügliche, wortdeutliche Ensemble bietet ein pralles Spektakel.Mehr lesen
Crescendo Magazine | Le 22 février 2023 | Jean Lacroix | February 22, 2023 | source: https://www.cres... Première mondiale au disque : Lanzelot de Paul Dessau, un opéra paroxystique
la distribution est de très bon niveau, et les chœurs, y compris d’enfants, sont irréprochables. [...] Quant à la direction d’orchestre du jeune chef Dominik Beykirch, […] elle insuffle de la vie, de la démesure et du tempérament à ses troupes.Mehr lesen
concerti - Das Konzert- und Opernmagazin | 13. Februar 2023 | Roland H. Dippel | February 13, 2023 | source: https://www.conc... Harmonisch und expressiv
Auch auf Tonträger wirkt „Lanzelot“ (1969) zwischen harmonischen Luxusklängen à la Richard Strauss und expressiven Schlagwerk-Sturzfluten erstaunlich kurzweilig. Neben exzellenten Chorleistungen können sich die Solisten bestens hören lassen.Mehr lesen
Gramophone | February 2023 | David Gutman | February 1, 2023 | source: https://www.gram...
Cultural history written by the victors can overstate the divergence of communism and capitalism, complicity and dissent, socialist realism andMehr lesen
Audite’s booklet contains plenty of production pics and the conductor’s own listening guide but for the libretto you’ll need online access and proficient German. The plot is surreal, the setting a stone-age community with health and governance issues. Still, its thrust is clear. The protagonist is a do-gooder whose dragon-slaying efforts are impeded by bureaucratic interference and general indifference. At length the dragon is slain and by the time our hero recovers from his wounds the mayor has taken over, another kind of ‘dragon’ cheered on by the hidebound community. Victory celebrations are swallowed up by cacophony. Is there a happy ending or must all leaders become dictators in the end? On the occasion of the 20th anniversary of the founding of the GDR, Dessau dedicated his fable to ‘everyone who fights and works for socialism in our republic’. His librettist Heiner Müller (1929‑95), a progenitor of postmodern theatre frequently out of favour with the regime, was effectively banned from East German stages at the time (despite which it was of course necessary to present Lanzelot’s social critique as applicable only to Western conditions). Half a century later, Peter Konwitschny’s acclaimed revamp challenged audiences with the arrival on stage of a fully occupied refugee boat.
Musically speaking, we range wider than might have been expected. Dessau’s idiom is essentially post-Second Viennese School (bad enough for officialdom) but his skill set here admits aleatoric elements, agitprop, Hollywood film music, the sleazier aspects of jazz-pop, chamber music intimacy and an important taped element. The list is endless. Mightily impressed by Bernd Alois Zimmermann’s Die Soldaten (premiered on the other side of the Iron Curtain in 1965), Dessau keeps the ear engaged with parody, allusion and 13 percussionists, self‑consciously cutting‑edge.
The Prelude briefly presents an Eden of consonance and birdsong before we are catapulted into a grimmer, fragmented reality. An early appearance of the waltz from Tchaikovsky’s Eugene Onegin presumably signals decadent jollification but not all the reminiscences seem designed to be picked up. Also lacking is the melodic distinction that his more circumspect fellow Brechtians, Kurt Weill and Hanns Eisler, habitually brought to the table. Amid the sound and fury some of the most memorable passages are intimate in nature, such as scene 14’s dialogue between lead baritone and solo cello.
The performance would appear to be first-rate. Máté Sólyom-Nagy projects warmth and dignity in the title-role while Emily Hindrichs navigates Elsa’s stratospheric line with remarkable aplomb. The outsize orchestra does its best with Dessau’s impossibilist demands – the conductor apparently spent a year preparing viable material – and the sinister, rumbly electronics are well conveyed. As with any little-known and complex opera, particularly one conceived as a ‘total work of art’, the lack of any visual dimension is likely to restrict the potential audience to initiates. A challenging listen for the rest of us.
Opera Nederland | januari 2023 | Mark Duijnstee | February 1, 2023 | source: https://operaned...
CD van de Maand
Paul Dessau’s ‘Lanzelot’ één van de meest belangrijke en grootse opera’s van de DDR nu eindelijk op CD
Eén van de meest belangrijke en grootse opera’s van de DDR nu eindelijk op CD.Mehr lesen
Wiener Zeitung | 31.01.2023 | Edwin Baumgartner | January 31, 2023 | source: https://www.wien...
Eine Sage als Parabel über Macht
"Lanzelot" von Paul Dessau ist zum ersten Mal auf CD erschienen
Die wichtigste CD-Veröffentlichung seit sehr langer Zeit [...] schließt mit der Gesamtaufnahme von Paul Dessaus "Lanzelot" eine empfindliche Repertoire-Lücke. [...] Die Aufnahme ist eine grandiose Leistung aller Beteiligten [...] eine absolut unverzichtbare Aufnahme!Mehr lesen
Frankfurter Allgemeine Zeitung | 30.01.2023 | Gerald Felber | January 30, 2023 | source: https://www.faz....
Die Kunst der Speichelleckerei
Paul Dessaus Oper "Lanzelot" nach einem Libretto von Heiner Müller ist nicht nur lehrreich, sondern auch amüsant. Jetzt liegt sie in einer Gesamteinspielung vor, die den Witz und die Bosheit des Werkes zur Geltung bringt
Oleksandr Pushniak lässt diese Abtönungen zwischen Verschlagenheit, Resignation und sogar leiser Angst sehr differenziert deutlich werden und überzeugt durch eine beeindruckende Textverständlichkeit, die er mit den anderen, ebenfalls nicht deutsch-muttersprachlichen Protagonisten teilt: Máté Sólyom-Nagy in der Titelrolle mit geradlinigem, kernig-ernstem, nach den Verheerungen des Drachenkampfes dann todesmatt gebrochenem Bariton; Emily Hindrichs als Elsa mit einer auch in extremen Höhen nie entgleisenden Stimme mutig-verletzlicher Menschlichkeit. Mehr lesen
http://operalounge.de
| Januar 2023 | Rüdiger Winter | January 16, 2023 | source: https://operalou...
Oper als Systemkritik
Paul Dessaus "Lanzelot" erstmals auf CD bei audite
Uraufführungen der Opern von Paul Dessau an der Berliner Staatsopern waren stets Veranstaltungen der besonderen Art. Lukullus in seinen beidenMehr lesen
Warum kam in der DDR keine Aufnahme zustande? Zufall? Wohl kaum. Der Komponist hatte seine Oper anlässlich des 20. Jahrestages der Gründung der DDR „allen, die in unserer Republik für den Sozialismus kämpfen und arbeiten“, gewidmet. Dessau dürfte aber nicht Dessau gewesen sein, wenn da nicht auch dialektische Hintergedanken im Spiele gewesen wären, die auch die verantwortlichen Funktionäre um Partei- und Staatschef Walter Ulbricht, der seinerzeit noch im Amt war, verstanden. Lanzelot verschwand nach weiteren Aufführungen Anfang der siebziger Jahre in München und Dresden in der Versenkung. Die literarische Vorlage ist das satirische Schauspiel der Drache des russischen Schriftstellers Jewgeni Schwarz, der sich überlieferter Märchenstoffe bedient, um die politischen Verhältnisse in seiner sowjetischen Heimat satirisch unter die Lupe zu nehmen. Obwohl sein Drache den Hitlerfaschismus symbolisierte – das Stück entstand 1943 unter dem Eindruck der Blockade Leningrads durch deutsche Truppen – wurde schnell klar, dass Schwarz auch eine überzeitliche Botschaft vermitteln wollte. Unter der Herrschaft des mystischen Untieres, in einem totalitären Staatswesen also, richten sich Menschen ein, fühlten sich versorgt und geschützt. Und bringen es zu einem gewissen Wohlstand, wenn sie denn nicht aufbegehren. Schließlich wird nicht der Unterdrücker sondern der potentielle Befreier von diesem Zustand als Bedrohung wahrgenommen. Nicht zufällig ist die titelgebende Gestalt bei Dessau Lanzelot, der Drachentöter. Das Libretto verfasste der für sein literarisches Interesse am Leben in Diktaturen bekannte Dramatiker Heiner Müller gemeinsam mit der Übersetzerin Glinka Tscholakowa. Es kann – dies ein beispielhafter Service – auf der audite-Seite im Netz gemeinsam mit weiteren Materialien heruntergeladen werden.
Dessau, der Kommunist, glaubte an die zutiefst bürgerlich geprägte Kategorie Oper. „Ich jedenfalls betrachte diese komplexe Großform des Theaters, in der so vielfältige Kunstgattungen wie Musik, Dichtung, Pantomime, Tanz, Gesang, Sprechgesang (wie ihn Arnold Schönberg inaugurierte) einander ergänzend und steuernd ihren Platz finden, als das ausdrucksstärkste Genre, um die großen gesellschaftlichen Probleme unserer Zeit künstlerisch zu beleuchten“, schrieb er im Programmheft zur Uraufführung. Das Zitat findet sich auch im Booklet-Text der audite-Neuerscheinung des Musikwissenschaftlers Michael Struck-Schloen. Schlaglichtartig offenbart es ein Problem. Man kann eine Opernproduktion auf CD nur hören – und nicht sehen. Dessau aber braucht die Bühne und die sprichwörtliche Theaterluft. Die ausdrucksstarken bunten Bühnenfotos aus Weimar vermitteln von der Inszenierung durch Peter Konwitschny zwar einen starken Eindruck von dem prallen, oft die Szene wechselnden Geschehen, das Theatererlebnis selbst müssen sie letztlich schuldig bleiben.
Der Mitschnitt unter der Leitung des Chefdirigenten für die Sparte Musiktheater, Dominik Beykirch, verlangt auch an den heimischen Lautsprechern nach einem aufmerksamen und neugierigen Publikum, das bereit ist, ein weithin völlig unbekanntes Stück kennenzulernen. Wer nach guten Kopfhörern greift, hat mehr davon. Die pralle Bühnenatmosphäre rückt dann noch dichter heran. Ein Manko der Aufnahme wird dadurch allerdings nicht geringer – die eingeschränkte Wortverständlichkeit, die im Theater weniger auffällt, weil die Bühnenaktionen aus sich heraus auch erklärend wirken. So wundert es nicht, dass diese Wiederentdeckung in der Stadt Goethes und Schillers zu einem einhelligen Erfolg geriet. Einem Erfolg, an dem neben Dirigent und Regisseur die maßgeblichen Solisten Emily Hindrichs (Elsa), Máté Sólyom-Nagy (Lanzelot), Oleksandr Pushniak (Drache), Juri Batukov (Charlesmagne), Wolfgang Schwaninger (Bürgermeister), Uwe Stickert (Heinrich), Daniela Gerstenmeyer (Kater) und Andreas Koch (Medizinmann) maßgeblichen Anteil hatten.
Klassiek Centraal | 15 januari 2023 | January 15, 2023 | source: https://klassiek...
Dat weten we van Mozarts La clemenza di Tito, Schuberts “Unfinished” of Erich Wolfgang Korngolds opera Die tote Stadt: er zijn meesterwerken uitMehr lesen
Door zijn samenwerking met Bertolt Brecht ontdekte Dessau op 60-jarige leeftijd voor zichzelf het muziektheater, dat in zijn ogen alleen bestaansrecht had als politiek didactisch toneelstuk. Tweemaal zette hij teksten van Brecht op muziek, totdat hij zich in zijn derde opera wendde tot het sprookje “De draak” van de Sovjet-schrijver Jevgeni Schwarz, dat de toneelschrijver Heiner Müller samen met Ginka Cholakova voor hem bewerkte voor het libretto van Lancelot.
Het verhaal is zo explosief dat zelfs het origineel verboden werd onder Stalin: Een draak die eeuwen geleden het volk bevrijdde van cholera leidt nu een totalitair regime, maar is geliefd bij het volk omdat hij hen orde en consumptie garandeert. De verschijning van de zelfbenoemde vrijheidsheld Lancelot roept verzet op onder de burgers; uiteindelijk is het de vraag of het volk echt klaar is voor een revolutie. Verrassend genoeg stuitte het materiaal bij de première in de (Oost-)Berlijnse Staatsopera in december 1969 niet op verzet van de DDR-autoriteiten; de productie van Dessau’s vrouw Ruth Berghaus was terughoudend in haar politieke statement. Toch behoorde de muziek van Dessau destijds tot de modernste en meest provocerende die in de DDR was toegestaan. De eisen aan het vocaal ensemble, het koor en het orkest zijn kolossaal, een rijk uitgeruste slagwerkgroep zorgt voor punch, en de componist zorgt ook voor bandopnames die in de zaal worden afgespeeld.
Nergens in zijn werk komt Dessau met een grotere verscheidenheid aan muzikale stijlen; van barok concerto grosso en romantische parodieën tot agitprop muziek en moderne klanken, hij trekt alle registers open. Met zijn veelheid aan muzikale niveaus en zijn beroep op de moed van de vrijheid is Lanzelot de Oost-Duitse tegenhanger van het even ambitieuze totaaltheater Soldaten van Bernd Alois Zimmermann. Lanzelot werd slechts drie keer opgevoerd tijdens Dessau’s leven, daarna verdween het stuk van het toneel en een opname werd nooit gemaakt. En pas 50 jaar na de première durfden het Nationaltheater Weimar en het Theater Erfurt de uitdaging van het stuk opnieuw aan.
Eind 2019 kwam Lanzelot uit in Weimar in een productie van Peter Konwitschny en onder leiding van Dominik Beykirch; helaas werd de opname in Erfurt gedwarsboomd door de Coronapandemie. Deze bewerkte opname bewijst de kracht van Paul Dessau’s muziek en boodschap, waardoor deze vandaag de dag, drie decennia na het einde van de Koude Oorlog, nog steeds brandend actueel is.
Rheinische Post | SAMSTAG, 14. JANUAR 2023 | Dr. Wolfram Goertz | January 14, 2023
Die Oper, die Walter Ulbricht suspekt war
An Paul Dessaus „Lanzelot“ hatte die DDR-Obrigkeit schwer zu knabbern. Jetzt gibt es das Werk auf CD
Er vertraute der Partei, aber die Partei vertraute ihm nicht. Sie sah sich ja als große Mutter, die nur das Beste wollte und dafür eine gewisseMehr lesen
Der Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht bekam kalte Füße. Warum kramte Dessau als Grundlage ausgerechnet Jewgeni Schwarz’ Theatermärchen „Der Drache“ hervor? Das galt als Parabel der belagerten Stadt Leningrad – Hitler und der Faschismus waren der Drache, Held Lanzelot war die Rote Armee. Aber ganz so schwarz-weiß ist schon Schwarz’ Märchen nicht, und obwohl Dessau an zentraler Stelle sogar die Noten Es-E-D (für die Sozialistische Einheitspartei SED) in die „Lanzelot“- Partitur stickte, war der DDR-Obrigkeit bei der Berliner Uraufführung unwohl zumute: Sind mit dem Drachen womöglich wir gemeint? Diese Spitzel im System, diese Strammsteher und Speichellecker: Könnte das als Spiegel unserer geliebten Deutschen Demokratischen Republik verstanden werden?
Dessau und sein Librettist Heiner Müller hatten die Sache bewusst offengehalten, ihnen ging es um die überwölbende Aussage. Zwar fiel Dessau nicht in Ungnade, aber die Partei fürchtete, dass das kein Opus war, das Schlossermeister Peter Zietsche aus Gera mit Frau Ingrid und den vier Kindern auch nur einen Akt lang ertragen würde. „Lanzelot“ war ein Schmerzenskind – und gewiss Dessaus radikalste Partitur. Eine Heimsuchung für Normalverbraucher. Die Schlagzeuger müssen schräge Instrumente wie Waschbrett, Eisenketten, Brummtopf und Rumbabirne bedienen.
„Lanzelot“ war denn auch Dessaus einzige Oper, der sich die staatseigene Schallplattenfirma der DDR verweigerte, obwohl sie der Komponist anlässlich des 20. Jahrestages der Gründung der DDR allen gewidmet hatte, „die in unserer Republik für den Sozialismus kämpfen und arbeiten“. Ulbricht sah in dieser Widmung vermutlich tückische Schönsprecherei. Er witterte eine politische Botschaft mit gefährlichem Deutungstransfer. Nun aber gibt es beim Label audite den Mitschnitt einer Weimarer Produktion aus dem Jahr 2019, die von sensationeller Qualität ist. Die Fachzeitschrift „Opernwelt“ würdigte sie damals als „Wiederentdeckung des Jahres“, zumal die Hörer sie mit zeitlichem Abstand zur DDR-Zeit als parodistische und anspielungsreiche Angelegenheit sogar genießen konnten und dachten: Walter Ulbricht war selbst der alte Drache! Die Staatskapelle Weimar unter Dominik Beykirch leistetet Grandioses, die Vokalpartien sind wunderbar besetzt – das Ganze ist musikalisches Lehrstück und politische Geisterbahn in einem.
The Guardian | Thu 12 Jan 2023 | Andrew Clements | January 12, 2023 | source: https://www.theg...
Andrew Clements's Classical Album of the Week: Dessau: Lanzelot review – gleefully eclectic attack on Soviet totalitarianism
One of the German Democratic Republic’s most significant composers used his opera about a dragon and a knight to question the regime
Paul Dessau was one of the most significant composers in the GermanMehr lesen
Kulturabdruck | 12. Januar 2023 | Dr. Thorsten Stegeman | January 12, 2023 | source: https://www.kult... Der ungeliebte Ritter der Arbeiterklasse
Die Corona-Pandemie erschwerte das Comeback der Oper in der Neuinszenierung von Peter Konwitschny erheblich, doch die erste Einspielung geriet zu einer Referenzaufnahme. Auch wenn die Balance zwischen Sängern und Orchester bei diesem Live-Mitschnitt nicht immer optimal ist, begeistern Emily Hindrichs (Elsa), Máté Sólyom-Nagy (Lanzelot) und Oleksandr Pushniak (Drache) durch ebenso stimmgewaltige wie differenzierte Auftritte. Der Opernchor des Deutschen Nationaltheaters, der Chor des Theaters Erfurt und der Kinderchor schola cantorum weimar lösen schwierige Aufgaben eindrucksvoll und scheinbar unangestrengt.Mehr lesen
Crescendo | 5. Januar 2023 | Walter Weidringer | January 5, 2023 | source: https://crescend... Missing Link aus der DDR
[Ein] bewusst sperriges, zu Abstand und Reflexion zwingendes „Gesamtkunstwerk“ [...] Die hier dokumentierte Weimarer Neudeutung ist jedenfalls ein imposantes Plädoyer für Dessaus Lanzelot.Mehr lesen
www.pizzicato.lu | 05/01/2023 | Norbert Tischer | January 5, 2023 | source: https://www.pizz... Paul Dessaus Lanzelot aus Weimar
Paul Dessaus Oper Lanzelot wurde im Dezember 1969 an der Deutschen Staatsoper Berlin uraufgeführt. Das Libretto von Heiner Müller und GinkaMehr lesen
In der Programmnotiz heißt es: «Die Parabel Der Drache wurde 1943 vor dem Hintergrund des Naziterrors geschrieben und war wegen der allzu deutlichen Kritik am totalitären Regime Stalins in der Sowjetunion zunächst 17 Jahre lang verboten. 1965 brachte Benno Besson das Stück über den Drachentöter in einer legendären Inszenierung am Deutschen Theater in Berlin heraus. Dessau entdeckte darin eine operntaugliche Vorlage mit den für ihn so wichtigen gesellschaftspolitischen Bezügen: Ein freier Held möchte die Drachenstadt von seinem inhumanen Usurpator befreien, doch er stößt auf Desinteresse bei den Stadtoberen und der Bevölkerung, die sich arrangiert hat. Die Gleichgültigkeit schlägt in Feindseligkeit um, als Lanzelot den Drachen besiegt. Die offene Diktatur des Drachen wird umgemünzt in eine verdeckte Ausbeutung der Bevölkerung, in eine Herrschaft weniger über viele.»
Die Musik ist prägnant, farbig, oft schlagkräftig, aber manchmal auch sehr lyrisch, grotesk und real, mit Anklängen an Barockmusik, Beat und Mozart sowie Zitaten von Chopin, Rossini und Wagner.
Das Werk wurde im November 2019 am Deutschen Nationaltheater Weimar unter der Regie von Peter Konwitschny und der musikalischen Leitung von Dominik Beykirch erneut aufgeführt. Der Dirigent gibt Dessaus abwechslungsreicher Musik eine große Vitalität und lässt sie über die interessante und immer noch aktuelle Handlung hinaus rein musikalisch höchst attraktiv werden.
Unter den Solisten fallen Emily Hindrichs als Elsa und Mate Solyom-Nagy als Lanzelot ebenso auf wie Oleksandr Pushniak als Drache und Wolfgang Schwaninger als Bürgermeister. Aber auch alle anderen Sänger lassen keine Wünsche offen.
Und weil der Hörer sich ohne Bühnenhandlung und Dekoration voll auf den Sound konzentrieren kann, kommt die Musik unwahrscheinlich gut zur Geltung und macht diese audite-Veröffentlichung besonders wertvoll. Wer sich dennoch von der Bühne einen Eindruck verschaffen will, kann das anhand von zahlreichen Fotos im Booklet tun. Hervorragend ist auch der gut erklärende Einführungstext von Dominik Beykirch.
English translation:
Paul Dessau’s opera Lanzelot was premiered in December 1969 at the Deutsche Staatsoper Berlin. The libretto by Heiner Müller and Ginka Cholakova is based on the fairy tale play Der Drache by Yevgeny Schwarz.
The program note says: «The parable Der Drache (The Dragon) was written in 1943 against the backdrop of Nazi terror and was initially banned for 17 years in the Soviet Union because of its overly explicit criticism of Stalin’s totalitarian regime. In 1965, Benno Besson staged the play about the dragon slayer in a legendary production at the Deutsches Theater in Berlin. Dessau discovered in it a template suitable for opera with the socio-political references that were so important to him: A free hero wants to free the dragon city from its inhumane usurper, but he encounters disinterest from the city’s superiors and the population, which has come to terms. Indifference turns to hostility when Lancelot defeats the dragon. The dragon’s overt dictatorship is transformed into a covert exploitation of the population, a rule of the few over the many.»
The music is concise, colorful, often punchy, but sometimes very lyrical, grotesque and real, with echoes of Baroque music, Beat, and Mozart, as well as quotations from Chopin, Rossini, and Wagner.
The work was performed again in November 2019 at the Deutsches Nationaltheater Weimar, directed by Peter Konwitschny and musically conducted by Dominik Beykirch. The conductor gives Dessau’s varied music great vitality and makes it highly attractive in purely musical terms, beyond the interesting and still topical plot.
Among the soloists, Emily Hindrichs as Elsa and Mate Solyom-Nagy as Lancelot stand out, as do Oleksandr Pushniak as the Dragon and Wolfgang Schwaninger as the Mayor. But also all other singers leave nothing to be desired.
And because the listener can fully concentrate on the sound without stage action and decoration, the music comes across incredibly well and makes this audite release particularly valuable. If you still want to get an impression of the stage, you can do so with the help of numerous photos in the booklet. The well-explanatory introductory text by Dominik Beykirch is also excellent.
Das Opernglas | Januar 2023 | Michael Lehnert | January 1, 2023
Emily Hinrichs singt die stratosphärisch hohe Partie der Elsa, der Opernchor der Bühnen von Weimar und Erfurt meistert die vielfältigen Aufgaben und kommentierenden Einsätze brillant, und Máté Sólyom-Nagy gibt die Titelpartie fulminant. Spaß machen die Orchestereffekte und die Einfälle, mit denen der Komponist das Libretto von Heiner Müller regelrecht klanglich illustriert.Mehr lesen
Ostthüringer Zeitung | 30.12.2022 | Wolfgang Hirsch | December 30, 2022
Nostalgische Mahnung
Paul Dessaus Oper „Lanzelot“ in Erfurt-Weimarer Koproduktion auf CD eingespielt
Unter den deklamatorischen Protagonisten seien – stellvertretend für eine geschlossene Ensemble-Leistung – Oleksandr Pushniak als Drache und Máté Sólyom-Nagy als Lanzelot genannt. Auch die atemberaubenden Chöre lassen sich hörenMehr lesen
Thüringer Allgemeine
| 30.12.2022 | Wolfgang Hirsch | December 30, 2022 | source: https://www.thue...
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Unter den deklamatorischen Protagonisten seien – stellvertretend für eine geschlossene Ensemble-Leistung – Oleksandr Pushniak als Drache und Máté Sólyom-Nagy als Lanzelot genannt. Auch die atemberaubenden Chöre lassen sich hörenMehr lesen
Thüringische Landeszeitung | 30.12.2022 | Wolfgang Hirsch | December 30, 2022 | source: https://www.tlz....
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Unter den deklamatorischen Protagonisten seien – stellvertretend für eine geschlossene Ensemble-Leistung – Oleksandr Pushniak als Drache und Máté Sólyom-Nagy als Lanzelot genannt. Auch die atemberaubenden Chöre lassen sich hörenMehr lesen
Der neue Merker | 30.12.2022 | Dr. Ingobert Waltenberger | December 30, 2022 | source: https://onlineme... Live Mitschnitt aus dem Deutschen Nationaltheater Weimar vom 13.11.2019
Ein Zerrspiegel und Parforceritt durch die Musikgeschichte von Bach bis Gounod und Wagner bis Jazz samt dissonanter Provokation kennzeichnet dieses alle Genregrenzen sprengende Stück Musiktheater sui generis.Mehr lesen
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