Das Quartetto di Cremona – derzeit wohl Italiens aufregendstes Streichquartett – stellt in der fünften Folge seiner Gesamtaufnahme von Beethovens Streicher-Kammermusik ein entrücktes Spätwerk wie das Quartett op. 132 mit dem großen Adagio-“Dankgesang“ neben Beethovens Streichquintett op. 29 – eine Gattung, die der Wiener Meister später nicht weiterverfolgte.mehr
Das Quartetto di Cremona – derzeit wohl Italiens aufregendstes Streichquartett – stellt in der fünften Folge seiner Gesamtaufnahme von Beethovens Streicher-Kammermusik ein entrücktes Spätwerk wie das Quartett op. 132 mit dem großen Adagio-“Dankgesang“ neben Beethovens Streichquintett op. 29 – eine Gattung, die der Wiener Meister später nicht weiterverfolgte.
Details
Ludwig van Beethoven: Complete String Quartets - Vol. 5 | |
Artikelnummer: | 92.684 |
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EAN-Code: | 4022143926845 |
Preisgruppe: | ACX |
Veröffentlichungsdatum: | 27. November 2015 |
Spielzeit: | 80 min. |
Zusatzmaterial
Informationen
Der fünfte Teil der audite-Gesamtedition der Beethoven Streichquartette präsentiert neben dem Streichquartett op. 132 auch das einzige originale Streichquintett Beethovens. Lawrence Dutton, der Bratschist des Emerson String Quartet, ergänzt hier das Quartetto di Cremona.
Sechs Streichquintette hat Wolfgang Amadeus Mozart der Musikwelt übergeben, sieben findet man im Werkverzeichnis von Louis Spohr, auf rund 120 Quintette brachte es Luigi Boccherini. Ludwig van Beethoven ließ immerhin drei Quintette veröffentlichen, von denen er allerdings nur eines original für Streichquintettbesetzung geschrieben hatte - zu groß war offenbar der Ärger mit den Verlegern, als dass
der Wiener Meister wirkliches Bedürfnis nach einem weiteren „echten" Quintett verspürt hätte. Allerdings
ist das Opus 29 aus dem Jahr 1801 ein wahres Meisterwerk auf dem Übergang zwischen der Klassik seines
Lehrers Joseph Haydn zur revolutionären Tonsprache der mittleren und späten Werke. Vor allem im Adagio
mit dem Zusatz „molto espressivo" (sehr ausdrucksvoll) kündigt sich eine beschwörerische Intensität an, die
Beethovens früherer Musik noch fremd war.
In seinem Spätwerk aus den 1820er Jahren hingegen - der Neunten Sinfonie, der Missa solemnis, den letzten Klaviersonaten und Streichquartetten - hat er eine so eigene Sprache gefunden, dass ein Etikett wie
„Frühromantik" nicht greift. Auch Beethovens Quartett a-Moll op. 132 fällt mit der Aufführungsdauer seiner
fünf Sätze und seinem enormen Schwierigkeitsgrad aus der zeitgenössischen Produktion heraus; nur professionelle Quartette konnten sich damals wie heute an diesen grandios angelegten Koloss heranwagen. Auch hier bildet (wie im Quintett) ein Molto adagio das Herzstück des Werks. Sein Titel - „Heiliger Dankgesang eines Genesenden an die Gottheit" - erinnert an eine überstandene Krankheit des Komponisten und variiert in einem weiten Bogen einen vom Renaissance-Musiker Palestrina inspirierten Gesang. So holte Beethoven einen Urahnen seiner Musik in das Quartett und legte zugleich ein religiöses Bekenntnis ab.
Besprechungen
Classical Music Magazine | 01.09.2019 | Guy Weatherall | 1. September 2019 | Quelle: http://agoraclas...
This fifth volume of one of the most impressive cycles to emerge in recent years showcases bold, powerful playing. Achieving an almost unnervingMehr lesen
deropernfreund.de | 24.8.2017 | Egon Bezold | 24. August 2017 Edle kammermusikalische Kost
Welches Quartett kann es sich schon leisten am Mikrokosmos der Beethoven-Streichquartette vorüberzugehen? Die komplette Edition hat das Cremona TeamMehr lesen
Simone Gramaglia meldet sich in den Mittelstimmen zu Wort. Mit Klang und Kraft bedient Giovanni Scaglione den Cello-Part. Was die Vierertruppe auszeichnet ist die artikulationskräftig erfrischende Art wie der Quartett-Text verdeutlicht wird, ohne dass jemand auf den Gedanken käme allzu deutlich mit dem didaktischen Zeigefinger aufzuzeigen.
Voller Überraschungen steckt die Wiedergabe der frühen sechs Quartette aus op. 18, die aufgrund der stilistischen Problematik mit zu den vertracktesten des Quartett-Zyklus zählen. So flitzen die schnellen Sätze als Kabinettstücke in spieltechnischer Präzision vorüber. Flexibel reagiert die Viererformation auf die Stimmungsumschwünge. Schlüssige Tempi markieren den Pulsschlag einer glutvollen Wiedergabe. Da wird nicht nur der Geist Haydns und Mozarts geweckt, sondern auch der mittlere und späte Beethoven vorausgedacht. Den klingenden Beweis liefern die kurzangerissenen Akkorde aus dem c-Moll op. 18,4. Auch das heikle Quartett op.18,5 gerät zum spannungsgeladenen Akt für fein ziselierte, nervig rhythmisierte Quartettkunst.
Hohe interpretatorische Intelligenz charakterisiert die Wiedergabe der mittleren Werkgruppe op. 59. Als eminent schweres Prüfstück erweist sich für die Primgeige das e-Moll Nr. 2, das Günther Pichler, der Ex-Primarius des Alban Berg Quartetts, als vertrackter als den Solopart des Beethoven-Violinkonzerts charakterisiert hat. Und es stimmt alles: die Spieltechnik, die sensibel ausgeschriebenen Übergänge, auch die vibrierenden Sechzehntelpassagen, die in der sich verflüchtenden Atmosphäre zu Tage treten. Welch fein abgetönte Stimmung prägt das ruhig genommene, breit ausgespielte „Adagio con sentimento“, das vorbildlich ausgewogen im Ausdruck fasziniert. Atem nehmend die akrobatische Fuge aus dem dritten Quartett, die selbst für ein professionelles Team eine Hürde darstellt. Dass dieser Sturmlauf wohl zum radikalsten gehört, was in der Sektion „Perpetuum mobile“ geschrieben wurde, machen die Cremona Leute klangartistisch zur Hetzjagd nach Noten.
Zur klanglichen Delikatesse gerät das Finale des ersten Satzes aus dem „Harfenquartett“ op. 74. Unwirsch springt einen das f-Moll Quartett op. 95 ins Gesicht. Da wird der musikalische Trotz buchstäblich auf die Spitze getrieben. Der große Gipfelsturm auf die Monster der späten Quartette, wo sich Spiritualität und geistiger Anspruch auf faszinierende Weise durchdringen, beginnt mit dem Es-Dur Quartett op. 127. Organisch gelingt die Darstellung, nirgends wird der natürliche Strom der Musik unterbrochen. So gewinnt das endlos fließende durch subtiles Variationenwerk angereicherte Adagio troppo, molto cantabile durch Ausspielen der harmonischen Reibungen besonders an Leuchtkraft. Dieser ausladende Satz wird mit viel Innenspannung aufgeladen. Da ist ein Auseinanderbröckeln ausgeschlossen. Mit welcher Reaktionsfähigkeit das Team die Stimmungsumschwünge realisiert, macht Staunen. Zum Quartett-Komplex zählt auch die Große Fuge B-Dur op.133 – ein nachkomponierter Bestandteil, der 6. Satz der Originalversion des Quartetts op. 130. Zu bewundern ist auch im a-Moll op. 132 der wunderbar ausgespielte „Heiliger Dankgesang eines Genesenden an die Gottheit“. Energisch durchgeformt erscheint das Alla marchia des vierten Satzes und die fulminant hoch wirbelnde Final-Stretta.
Die suitenartig aneinander gereihten Abschnitte im cis-Moll Quartett op. 131, die Beethoven ja auf das Komplizierteste nahtlos miteinander verzahnte, stiften überzeugende Einheit. Da werden die durchsichtig gespielten Details, die liberal behandelte Sonate nie aus dem Auge verloren. Im ersten Allegro kommen die Akzente konturenscharf. Innere Ruhe verströmen die schier endlos sich hin dehnenden Variationen. Es gibt keine Stimmenkorrespondenz, keine rhythmische Spannung, kein dynamischen Ansatz, über die vom Vierer Team flüchtig hinweg gespielt worden wäre. Von bohrender Kraft und beispielhaftem Standvermögen kündet der Finalsatz.
Diese exemplarische Auslegung bannt die Tontechnik auf das Format „Souround Sound – spielbar auf CD und SACD Player“. Das kammermusikalische Profil öffnet reizvolle kompositorische Perspektiven, vermittelt einen tiefen Einblick in Beethovens kammermusikalische Meisterschaft. Schulbildend für die Cremona Gruppe ist der Deutsch-Österreichische klassisch geprägte Stil (in Bezug auf Werktreue, Form und Stil) wie von Hatto Beyerle vom Alban Berg Quartett und in Fortsetzung von Piero Farulli vom Quartetto Italiano gepflegt wurde. Hier verbinden sich ein leidenschaftlich-emotionaler Ansatz mit romantisch geprägten Elementen sowie italienischer klanglicher Ästhetik. Da verschmelzen Struktur, Ausdruck und Form zur glühenden inneren Leidenschaft.
Vårt Land
| lørdag 4. juni 2016 | Olav Egil Aune | 4. Juni 2016
Takk på lavt volum
Hele Beethovens liv minnet om en uværsdag. Og likevel: Knapt noen har gitt verden mer energi enn ham.
Følelsesstrømmene og visdommen som går gjennom denne musikken, stanses og banaliseres av ord. Tonn av bøker er skrevet for å avlure dem sin hemmelighet, men det «skjulte» forblir skjult. Før en kvartett som Quartetto di Cremona åpner hageporten. Slik det var meningen.Mehr lesen
hifi & records | 2/2016 | Uwe Steiner | 1. April 2016
Eine sensationelle Gesamteinspielung der Beethoven-Quartette wird mit einem der größten Brocken der Literatur fortgesetzt, dem legendären op. 132.Mehr lesen
thewholenote.com | 28 March 2016 | Terry Robbins | 28. März 2016 Strings Attached - April 2016
I haven’t heard any of the previous releases, but if the new Volume V Super Audio CD is anything to go by, then I’ve really been missing something. [...] Their playing here certainly bears that out, with a fine sense of shape and form never compromising the warmth and spontaneity of the playing. Mehr lesen
BBC Music Magazine | March 2016 | Michael Tanner | 1. März 2016
Revelatory Beethoven
Michael Tanner is stunned by the Cremona Quartet's playing
This is the most exciting new disc of string quartet playing that I have come across for a long time. It opens with one of Beethoven's least performedMehr lesen
What really matters, though, is the stupendous performance of the Quarter No. 15 in A minor, the one late quartet that I have found hardest to fully respond to until now. The Cremonans have an individual style of playing. It comes as no surprise that they were coached by Piero Farulli of the Quartetto ltaliano: they seem to have taken his lessons to extremes. Their playing is characterised by strenuous lyricism, the individual players seeming almost to go their own way, as if they were a quartet of singers with strong personalities. They give this strange music a choral quality, which
in the great Song of Thanksgiving, that immense slow movement, reaches almost unbearable levels of intensity. The alternating andante sections, which I have often felt, like Stravinsky, were like the layers of a five-decker Dagwood sandwich, here are necessary to relieve the tension. The almost mad, desperate finale is annihilating. Altogether a revelation.
Fono Forum | März 2016 | Marcus Stäbler | 1. März 2016
Mit seiner Beethoven-Gesamtaufnahme möchte das Quartetto di Cremona nach eigenen Worten ein Zeichen setzen und demonstrieren, dass solch ein ProjektMehr lesen
Im späten Quartett op. 132 fesseln die Cremoneser Streicher wieder mit jener Einheit aus Ausdruck und analytischer Transparenz, wie sie für die komplexen Werke Beethovens nötig ist. Dabei nutzen sie ein gewohnt breites Spektrum an Farbnuancen: Den Beginn der wunderbaren "Dankgesang eines Genesenden an die Gottheit" etwa spielen sie ganz ohne Vibrato, um den archaischen Charakter zu stärken. Dafür lassen sie gegen Ende des Satzes einen Klang erblühen, dessen Expressivität nach dem fahlen Anfang noch viel eindringlicher wirkt. Die Energie, die die Interpretation des Stücks vom ersten Takt an durchströmt, entlädt sich schließlich in einem glutvollen Finale.
Das Ensemble kombiniert das Quartett op. 132 mit Beethovens Streichquintett op. 29 aus dem Jahr 1801. Gemeinsam mit Lawrence Dutton, dem Bratscher des Emerson String Quartets, kosten die vier Italiener die sanglichen Bögen des Stücks aus. Obwohl das Quintett gerade im herrlichen Adagio stark von Mozartscher Raffinesse inspiriert ist, zeigt der damals 31-jährige Beethoven immer wieder seine ganz eigene Handschrift und seinen typisch bärbeißigen Humor – wenn er zum Beispiel im Kopfsatz ein vogelartig zwitscherndes Motiv aus der Geige ins brummelnde Cello verlegt. Wie sicher die Streicher solche Pointen setzen, wie sie den kantablen Fluss des Satzes mit scharf angerissenen Akzenten unterbrechen – all das zeugt von einer tiefen Vertrautheit mit den Partituren und von einer Sorgfalt, die das gesamte Projekt prägt.
Musica | N° 274 marzo 2016 | Bernardo Pieri | 1. März 2016
Sul retro di copertina il Quartetto di Cremona viene lodato come il «Mehr lesen
Stereo | 2/2016 Februar | Marcus Stäbler | 1. Februar 2016
Im späten Quartett op. 132 fesseln die Cremoneser Streicher wieder mit jener Einheit aus Ausdruck und analytischer Transparenz, wie sie für die komplexen Werke Beethovens nötig ist.Mehr lesen
http://theclassicalreviewer.blogspot.de | Sunday, 17 January 2016 | Bruce Reader | 17. Januar 2016 A remarkably fine performance of Beethoven’s String Quintet in C major Op.29, with violist Lawrence Dutton, is coupled with a terrific performance of the String Quartet in A minor, Op. 132 making a fine addition to the Quartetto di Cremona’s Beethoven Quartet cycle for Audite
This is a terrific performance that reveals further the remarkable qualities of this Quartet and makes fine addition to the Quartetto di Cremona’s Beethoven Quartet cycle.<br /> <br /> The SACD recording is first class and there are useful booklet notes.Mehr lesen
The SACD recording is first class and there are useful booklet notes.
De Gelderlander | 16 januari 2016 | Maarten-Jan Dongelmans | 16. Januar 2016
Op zoek naar dé opname voor een onbewoond eiland? Dan kan ik de Italiaanse strijkers met hun muzikale vriend uit Amerika hartelijk aanbevelen!Mehr lesen
BBC Radio 3 | 16.01.2016, 10.30 Uhr | Andrew McGregor | 16. Januar 2016 BROADCAST New Chamber Music Releases
Rebecca Frank chats to Andrew about a fascinating selection of recent releases of chamber music repertoire<br /> <br /> Sendebeleg siehe PDF!Mehr lesen
Sendebeleg siehe PDF!
Sendebeleg siehe PDF!
Der neue Merker | 13. Dezember 2015 | Dr. Ingobert Waltenberger | 13. Dezember 2015 Zwei Wunderwerke der Wiener Klassik, das Streichquintett C-Dur und das Streichquartett Op. 132 aufregend expressiv interpretiert
Wie schon bei der Besprechung des Vol. IV herausgearbeitet, gehen höchste Expressivität im Ausdruck und individuell erspürte Essenz der musikalischen Strukturen einher mit einer sinnlich-kecken bis nachdenklich-spirituellen Sanglichkeit des Tons. Alles wunderbare Voraussetzungen, um die Musik des sturen, unberechenbaren und wohl auch kompositorisch exzentrischen Hitzkopfs Beethoven so zu vermitteln, als wäre sie vom Meister selbst so autorisiert.Mehr lesen
www.pizzicato.lu | 12/12/2015 | Guy Engels | 12. Dezember 2015 Ohne Abstriche
Einen berechtigten Ausreißer leistet sich das ‘Quartetto di Cremona’ in der 5. Folge seiner Beethoven-Integrale: das Streichquintett in C-Dur. EsMehr lesen
Das späte a-Moll-Quartett lässt gleich zu Beginn durch den verstörend-bedrückenden Einstieg aufhorchen. Wiederum packen die vier Italiener den Stier bei den Hörnern, stürzen sich ohne Wenn und Aber in diese fast schon schicksalhafte Musik, in der Beethoven hörbar um sein Leben schreibt. Die kompakte, intensive Klangsprache des Quartetto di Cremona verdeutlicht sehr plastisch, wie sich Beethovens Musik in seinen letzten Jahren verdichtet.
Full-blooded, passionate performances of Beethoven’s early Quintet op. 29 and the late Quartet op 132.
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RECENSIE - Bij het Duitse label Audite weten ze iedere keer opnieuw de beste...
A remarkably fine performance of Beethoven’s String Quintet in C major Op.29, with violist Lawrence Dutton, is coupled with a terrific performance of the String Quartet in A minor, Op. 132 making a fine addition to the Quartetto di Cremona’s Beethoven Quartet cycle for Audite
Im späten Quartett op. 132 fesseln die Cremoneser Streicher wieder mit jener...
Zwei Wunderwerke der Wiener Klassik, das Streichquintett C-Dur und das Streichquartett Op. 132 aufregend expressiv interpretiert