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Ludwig van Beethoven: Symphony No. 9

95620 - Ludwig van Beethoven: Symphony No. 9

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Tenor-Legende Fritz Wunderlich singt die Solo-Partie in Beethovens 9. Symphonie über Schillers Ode An die Freude – ein einzigartiges Dokument aus dem Jahr 1962.mehr

"Es gibt [...] mehrere Live-Mitschnitte, von denen dieser hier klanglich eindeutig der beste ist." (Pizzicato)

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Allegro ma non troppo – un poco maestoso (15:38)
Molto vivace – Presto (11:45)
Adagio molto e cantabile – Andante moderato (14:44)
Finale: Presto – Allegro assai – Allegro assai vivace (alla Marcia) – Andante maestoso – Adagio ma non troppo ma divoto – Allegro energico e sempre ben marcato – Allegro ma non tanto – Presto – Maestoso – Prestissimo (22:50)

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Details

Ludwig van Beethoven: Symphony No. 9
live recording with Fritz Wunderlich from 1962
Artikelnummer: 95.620
EAN-Code: 4022143956200
Preisgruppe: BCB
Veröffentlichungsdatum: 22. Juni 2012
Spielzeit: 64 min.

Zusatzmaterial

Informationen

Die Tenor-Partie in Ludwig van Beethovens 9. Symphonie über Schillers Ode An die Freude hat Fritz Wunderlich oft im Konzert gesungen, aber nie für die Schallplatte aufgenommen. Seine Mitwirkung macht den vorliegenden Live-Mitschnitt eines Konzerts des Hessischen Rundfunks aus dem Jahr 1962 zu einer Rarität, die eine Lücke in der diskographischen Hinterlassenschaft des viel zu früh verstorbenen Sängers schließt.
Wunderlichs kantable Vortragsweise adelt das Tenor-Solo „alla Marcia" und fügt sich geschmeidig in das mit Shige Yano (Sopran), Marga Höffgen (Alt) und Theo Adam (Bassbariton) hochkarätig besetzte Ensemble ein. Die Leitung der Aufführung hat Dean Dixon, der von 1961 bis 1974 als erster Afro-Amerikaner Chefdirigent eines deutschen Rundfunk-Sinfonie-Orchesters war.

Zur Produktion gibt es einen Producer's Comment vom Produzenten Ludger Böckenhoff.

Die Produktion ist Teil unserer Reihe „Legendary Recordings" und tragt das Qualitätsmerkmal
„1st Master Release". Dieser Begriff steht für die außerordentliche Qualität der Archivproduktionen bei audite. Denn allen historischen audite-Veröffentlichungen liegen ausnahmslos die Originalbänder aus den Rundfunkarchiven zugrunde. In der Regel sind dies die ursprünglichen Analogbänder, die mit ihrer Bandgeschwindigkeit von bis zu
76 cm/Sek. auch nach heutigen Maßstäben erstaunlich hohe Qualität erreichen. Das Remastering - fachlich kompetent und sensibel angewandt - legt zudem bislang verborgene Details der Interpretationen frei. So ergibt sich ein Klangbild von überlegener Qualität. CD-Veröffentlichungen, denen private Mitschnitte von Rundfunksendungen zugrunde liegen, sind damit nicht zu vergleichen.

Besprechungen

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Fono Forum | Februar 2022 | Josef Oehrlein | 1. Februar 2022 HÖR-TIPP
Pionier am Pult: Der amerikanische Dirigent Dean Dixon war ein Vorreiter für Schwarze Musiker in der Klassik

Es war noch zur Zeit der Rassendiskriminierung in den Vereinigten Staaten, als ein Schwarzer Dirigent nach Europa kam und hier Karriere machte. DeanMehr lesen

Es war noch zur Zeit der Rassendiskriminierung in den Vereinigten Staaten, als ein Schwarzer Dirigent nach Europa kam und hier Karriere machte. Dean Dixon war der erste amerikanische Dirigent, der sich 1949 auf den Alten Kontinent begab, weil er wegen seiner Hautfarbe in seiner Heimat keine Festanstellung bekommen konnte. Die wurde ihm nach ersten Auftritten in Frankreich und Italien und 1953 bis 1960 beim Symphonieorchester im schwedischen Göteborg von 1961 an in Deutschland zuteil, als Chefdirigent des Sinfonieorchesters beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt am Main – eine Position, die er 13 Jahre lang innehatte, bis 1974, zwei Jahre vor seinem Tod.

Dixon war in der damaligen Bundesrepublik ein Exot am Pult, noch ganz unverblümt wurde er mit dem N-Wort bedacht. Erstaunlicherweise ist er bis heute einer der ganz wenigen Schwarzen geblieben, die es im Musikbetrieb in eine solche Position geschafft haben. Die Gründe dafür sind vielfältig, entscheidend war und ist immer noch die Benachteiligung Farbiger im amerikanischen Bildungswesen. Warum war Dixon seinerzeit ausgerechnet bei einem Frankfurter Radiosender gelandet? Man wollte offenbar der amerikanischen Schutzmacht gegenüber, deren Militär in Frankfurt ihr Hauptquartier hatte, Toleranz demonstrieren angesichts des rassistisch geprägten Kulturbetriebs in den Vereinigten Staaten. Und man wollte zeigen, dass Deutschland endgültig der NS-Rassenpolitik abgeschworen hatte.

Dixon hat mit der ihm eigenen Durchsetzungskraft während seiner Tätigkeit beim Hessischen Rundfunk seinen Ruf als vielseitiger Dirigent auf- und ausgebaut. Er wurde gar zum "Stardirigenten" stilisiert, doch das war er nicht, er gehörte mit seinem ungewöhnlich breiten Repertoire eher der Riege der tüchtigen Kapellmeister und Orchestererzieher an. Mit seiner ausdrucksvollen Gestik und seiner eigenwillig kantigen, am Metrum orientierten Schlagtechnik pflegte er einen unverwechselbaren Stil der Orchesterführung.

Dixon hat einerseits die großen sinfonischen Werke der Klassik und Romantik von Mozart und Haydn über Beethoven und Brahms bis Bruckner und Mahler als Kernstücke seiner Konzerte aufgeführt. Andererseits standen in bunter Fülle auch Kompositionen zeitgenössischer Komponisten wie Schönberg ("Ein Überlebender aus Warschau"), Henze oder gar Bernd Alois Zimmermann (Violinkonzert mit Joan Field als Solist) auf den Programmen. Mit besonderer Hingebung widmete sich Dixon dem Komponisten Karl Amadeus Hartmann.

Damals wurden die Konzerte nicht nur live übertragen und aufgezeichnet, man erlaubte sich sogar noch den Luxus aufwendiger Studioproduktionen. Leider hat der Hessische Rundfunk so gut wie keine dieser Aufnahmen je auf Schallplatte oder CD herausgebracht, mit einer freilich sehr besonderen Ausnahme: dem Mitschnitt (noch in Mono) einer Aufführung von Beethovens Neunter 1962 mit dem Tenor Fritz Wunderlich, der das "Froh wie seine Sonnen ... " wunderschön lyrisch und kraftvoll in den Sternenhimmel sang, neben ihm Marga Höffgen, Theo Adam und eine kurzfristig eingesprungene japanische Sängerin, empathisch und kraftvoll dirigiert von Dixon. Der Hessische Rundfunk könnte, wenn er wollte, manch wertvolle Dixon-Aufnahme aus seinem Archiv fischen und auf CD veröffentlichen, zum Beispiel eine wunderbare Interpretation von 1971 des Brahms-Violinkonzerts mit Henryk Szeryng.

Dixon, 1915 in dem damaligen Schwarzenviertel Harlem in New York geboren, hat nie Aufhebens um seine Herkunft und seine Hautfarbe gemacht. Er musste zwar gegen Vorurteile und Widerstände kämpfen, doch hat er sich dadurch nicht in seiner Arbeit beirren lassen oder sich mit Allüren aufzuspielen versucht. Spät, 1970, wurde ihm auch in Amerika Anerkennung zuteil, er wurde gar zum Ehrenbürger von New York ernannt. Damit hat man nicht nur sein Lebenswerk als Dirigent gewürdigt, sondern auch sein frühes Wirken in den Vereinigten Staaten, als er sich dort in der Ausbildung junger Musiker engagierte und verschiedene Ensembles gründete. Mit einem Mal war er dann auch bei amerikanischen Orchestern in New York, Philadelphia und St. Louis gefragt. Er führte auch immer wieder Werke amerikanischer Komponisten auf.

Mit seinem Rundfunk-Orchester ging Dixon häufig auf Tournee, 1965 nach Osteuropa, was damals durchaus ungewöhnlich war. Während seiner Frankfurter Jahre trat er auch als Gastdirigent bei vielen Orchestern auf, in Buenos Aires am Teatro Colon, in Tokio oder 1968 beim "Prager Frühling", wo er die Tschechische Philharmonie dirigierte. Von 1964 bis 1967 reiste Dixon im deutschen Sommer jeweils nach Australien, um während der Konzertsaison im Winter auf der Südhalbkugel als Leiter des Rundfunk-Sinfonie-Orchesters von Sydney zu wirken. Das Engagement endete brüsk mit einem Eklat wegen "starker Unstimmigkeiten" zwischen Dixon und dem Management des Orchesters. Größere Konflikte mit dem Sinfonieorchester des Hessischen Rundfunks sind nicht bekannt geworden. Die Kritiker bemerkten lediglich gegen Ende seiner Tätigkeit eine gewisse Müdigkeit. Dixon bekannte einmal, er habe den Traum, "ein Orchester von hundert Mann so zu formen, dass es wie ein Streichquartett spielt". Diesem Traum ist er in den 13 Jahren mit seinem Frankfurter Orchester das eine oder andere Mal recht nahe gekommen.
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Fono Forum | Februar 2013 | Peter T. Köster | 1. Februar 2013 Wunderlich-Rarität

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In Fritz Wunderlichs umfangreicher Diskographie fehlte bisher Beethovens neunte Sinfonie, eine Partie, die der früh gestorbene Tenor oft im Konzert, aber nie im Aufnahmestudio gesungen hat. Nun schließt das Label Audite diese Lücke – wie im Fall der vorzüglichen Produktion von Strawinskys "Persephone" mit Wunderlich und der Schauspielerin Doris Schade – mit einer Konzertaufzeichnung aus dem Archiv des Hessischen Rundfunks. Während andere Tenöre das heikle Solo "Froh wie seine Sonnen fliegen" oft mehr bellen als singen, besticht Wunderlich einmal mehr durch geschmackvoll kantablen, unforcierten Vortrag. In die Ensembles mit Theo Adam, Marga Höffgen und der jungen Sopranistin Shige Yano fügt sich seine Stimme geschmeidig ein.

Über den Reiz der Wunderlich-Rarität hinaus ist die Veröffentlichung ein weiteres seltenes Dokument des 1976 im Alter von nur 61 Jahren gestorbenen Dirigenten Dean Dixon, der 1961 als erster afroamerikanischer Chefdirigent eines deutschen Sinfonieorchesters Furore machte, das HR-Sinfonieorchester zu internationaler Anerkennung führte und 13 Jahre lang mit interessanten Programmen und eindrucksvollen Aufführungen das Frankfurter Musikleben prägte. Seine Wiedergabe der Neunten mit den vereinten Chören des Hessischen und des Süddeutschen Rundfunks ist konzentriert und energiegeladen, mit flüssigen Tempi und einem überwältigend gesteigerten Jubel-Finale. Die 50 Jahre alte Mono-Aufnahme besticht in dem von Audite gewohnten vorzüglichen Remastering auf der Grundlage der Originalbänder mit erstaunlicher klanglicher Präsenz. Eine willkommene Katalogergänzung – nicht nur für Wunderlich-Fans.
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Die Tenor-Partie in Ludwig van Beethovens 9. Symphonie hat Fritz Wunderlich oft im Konzert gesungen, aber nie spezifisch für die Schallplatte aufgenommen. Es gibt jedoch mehrere Live-Mitschnitte, von denen dieser hier klanglich eindeutig der beste ist, auch wenn die nicht besonders inspirierende Interpretation von Dean Dixon, der von 1961 bis 1974 Chefdirigent beim HR war, nicht gerade zu den Glanzpunkten der Beethoven-Kunst zu zählen ist.
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